Anbaugeräte

Bevor wir direkt einsteigen, ein kurzer Exkurs zum Umfang der originalen Anbaugeräte, auf die ich auf den Folgeseiten im Detail eingehen will und der Bedeutung der Ziffern. Dem ET081 wurden ab Werk ein Mähbalken, das Schiebeschild, ein Anhänger und eine Fräse zur Seite gestellt. Es gab original weder Pflüge, Eggen oder Kehrbesen, d.h. all diese Zusatzgeräte gehören nicht zum ET und entstanden zumeist in Eigenregie. Dem Erfinderreichtum waren kaum Grenzen gesetzt. Hauptsächlich wurden alte, ursprünglich von Pferden gezogene Einscharpflüge für den ET umgerüstet. 

Falls sich jemand von Euch die Frage stellen sollte, weshalb die Anbaugeräte mit Nummern bezeichnet sind...? Hierauf gibt es eine einfache und logische Erklärung. Fortschritt als Marke und Zusammenschluss von Herstellern landwirtschaftlicher Fahrzeuge, Geräte und Maschinen der ehemaligen DDR, hatte natürlich auch einen Verkaufs- und Ersatzteilkatalog, dahinter stehende Logistik, Ersatzteilherstellung und -beschaffung, Werbung, etc. Ziel dieses Zusammenschlusses war es, genau wie im IFA-Verbund, grundlegende Bauteile, Bedienelemente, etc. einheitlich zu normen, zusammenzufassen, usw., um unsinnige Teilevielfalt, Ressourcen sowohl bei den Rohstoffen, aber auch in der Entwicklungsarbeit einzusparen. Wen störte es tatsächlich, dass im Mähdrescher der gleiche Lictschalter verbaut war, wie im Trabi oder W50? Stichwort: Nachhaltigkeit - ein Begriff, der als Modebegriff in den 2010iger Jahren im Wertewesten entdeckt, aber bisher nirgendwo umgesetzt wurde. Besagter Lichtschalter muss nicht (wie heute) für jedes Fahrzeug neu designt werden, was natürlich auch die intuitive Bedienbarkeit wesentlich erleichterte. Wer seine persönliche Freiheit darauf begründet, im Benz einen anderen Lichtschalter zu haben als im VW tut mir ein bissel leid. Die Kaufmichelmarkenidentifikationspropaganda hat da offensichtlich ganze Arbeit geleistet...
Im Zuge dessen wurden bspw. die einzelnen Geräte zur Bodenbearbeitung unter einer bestimmten Gruppe zusammengefaßt und entsprechend bezeichnet. Nach dem gleichen System wurden Umschlag und Transport, usw. geordnet und katalogisiert. So finden sich eben die Bodenfräse und das Schiebeschild unter der Bezeichnung B in der Kategorie "Bodenbearbeitungsgeräte, Pflüge, Eggen, Grubber" und der entsprechenden Katalognummer. Das bedeutet, die Bezeichnung B504 für die Bodenfräse war keine manhardteigene, sondern bereits die katalogisierte Bezeichnung des Anbaugerätes aus dem Fortschrittgesamtkatalog. Genau so verhält es sich mit dem Anhänger, dem Mähbalken und natürlich mit dem ET081 selbst und natürlich mit allen anderen Maschinen und Geräten. So findet sich der Kartoffelroder aus dem Weimar-Werk genau so in dem Katalog, wie der ZT300 aus Schönebeck. Wer da mehr dazu wissen, ggf. auch mal einen Blick in den Fortschrittkatalog werfen will, auf dieser privaten Webseite vom Jan findet Ihr eine beeindruckende, wenn auch leider nicht vollständige Übersicht  des Kataloges, unsere Anbaugeräte, den Traktor selbst und vieles mehr...

Auf den Folgeseiten stelle ich nun die einzelnen originalen ET-Anbaugeräte vor. Zu den jeweiligen Geräten findet Ihr auch notwendige Spezialwerkzeuge, Tipps & Tricks... Selbstgemachte Anbaugeräte die ich so auf meiner Suche hin und wieder vor die sprichwörtlichen Füße fallen, findet Ihr unten drunter.

Zusatzgeräte, Um- & Eigenbauten...

Alle nachfolgenden Geräte gehören serienmäßig nicht an den ET081. Die auf crazybikes.net veröffentlichte Kehrwalze stammt vermutlich ursprünglich von einem Multicar, möglicherweise sogar noch von einem M22, aber das möchte ich gar nicht weiter kommentieren, denn das sind reine Mutmaßungen. 

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Heuwender - Bodo aus dem Mecklenburgischen hatte mir ein paar Bilder seines ET zukommen lassen, den er mit diversen Umbauten vom vorherigen Besitzer übernommen hatte. Der hatte u.a. einen Heuwender (Rotorrechenwender A35) vom Fortschritt E930/E931 für den ET081 umgebaut. Sobald wieder Heusaison, bzw. das Wetter einigermaßen brauchbar ist, hat mir Bodo bessere Bilder mal außerhalb der Scheune versprochen, damit wir auch etwas erkennen können. Soviel schon vorweg, das Winkelgetriebe wurde um 90° gedreht, damit die Drehbewegung von der Zapfwelle abgenommen werden kann. Die Drehzahl des Rechens ist wohl geringer als beim Fortschritt, aber das wäre mit einer Übersetzungsänderung vom Kettenrad auch relativ problemlos anzupassen.

Die Mähsaison läuft und Bodo hat mir die versprochen Bilder geschickt. Vielen Dank nochmal. Jetzt kann sich's jeder vorstellen. Abenteuerlich finde ich den Halter für die Zusatzgewichte (ebenfalls vom Fortschritt), aber scheint zu halten. Was hat solch Radgewicht einzeln, ca. 15kg?

Grubber (bewegliche Zinken) - Der Vater vom Heiko hatte das ca. 60kg schwere Gerät zu DDR-Zeiten für den ET mal selbst gebaut. Die Zinken stammen vom großen Feingrubber, die Arbeitstiefe ist verstellbar und mit entsprechendem "Anschlag" in Form des Stützrades auch gut durchdacht. Die Arbeitsbreite beträgt ca. 60cm, die Länge des Grubbers ca. 80cm. Selbst die Anschlussplatte ist passend für das Lagerschild des ET ausgedreht, bzw. gefräst, um die Kräfte auf den gesamten Deckel und nicht nur den erhabenen Rand vom Zapfwellenlagerschild einzuleiten. Vielen Dank für die Info's und Bilder, eine wirklich sehenswerte Arbeit und so wie der ausschaut, wird der wohl nie kaputt gehen!

Anbau-Tiefenlockerer / Grubber (feste Zinken) - Ziemlich wirkungsvoll scheint dieser massive Eigenbaukandidat sein. Mit 15cm maximaler Arbeitstiefe sollte der zumindest knochenharte Böden soweit aufreißen können, dass eine weitere Bearbeitung im nächsten Arbeitsschritt möglich sein sollte. Mit 60cm Arbeitsbreite sollte der auch zum Kultivieren von Flächen durchaus nutzbar sein.

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Wasserpumpe am ET? Ich bin u.a. '22 wegen des hochsommerlichen Wetters und der nicht messbaren Niederschlagswerte im Frühjahr mehrfach gefragt worden, ob es eine Pumpe für den ET gab oder gibt. Nein, original gab es keine Pumpe für den ET081. Mir ist auch bisher kein solcher Umbau bekannt. Folgende Gedankengänge habe ich dazu. Direkt an der Zapfwelle haben wir je nach eingelegter Fahrt(Dreh-)richtung zwei ziemlich pumpenuntypische Drehzahlen von ziemlich genau 900 (770) und knappen 1100 (900) U/min bei 3500 (3000) U/min Motordrehzahl anliegen. Ich kenne keine der DDR-Pumpen, die mit solchen Drehzahlen effektiv arbeiten würden. Selbst die Pumpe vom Fortschritt E930/931 benötigt etwa 3000 U/min an der Pumpenwelle.
Sicher kann man die ein oder andere Chinapumpe anflanschen und wer einen Mähbalken hat, kann sogar dessen obere Antriebseinheit mit den Riemenscheiben als Pumpenantrieb zweitnutzen. Überhaupt wäre das die einzig sinnvolle Lösung um ggf. notwendige Übersetzungsänderungen vorzunehmen. Meiner Meinung nach sollte man den ET besser dazu nutzen, eine externe Pumpe nebst Ansaugkrob und Schlauchpaket auf's Feld zu fahren, als den ET im Stand Wasser pumpen zu lassen.

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Nun bin ich mal dran mit einem Umbau. Und zwar habe ich mir kurz entschlossen für meine Hundwiese zum mulchen ein altes Sichelmähwerk vom Agrozet mit 60cm Arbeitsbreite besorgt, was ich für die nächste Saison umbauen will. Das mit den wollenen Mähdreschern ist zwar schön und gut, nur kann ich die Wiese nicht nutzen, solange die drauf rumstehen und auf den Bauern ist auch kein so wirklicher Verlass. Dessen Viehzeig darf nämlich vor allem eines nicht - Arbeit machen. Da wird lieber im Hochsommer zugefüttert, statt die Tiere auf eine andere Weide umzusetzen. Die Zapfwellenaufnahme paßt logischerweise nicht, die Vielzahnwelle dürfte ein anderes Profil haben, auch sind die Höhen nicht so ganz passend. Mit 85kg sollte das gewichtsmäßg hervorragend mit dem ET harmonieren und mit dem gigantischen Verstellbereich sollte ich auch auf der anderen Zaunseite dem Wildwuchs beikommen.

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Erste Sonnenstrahlen und ich komme mal dazu, mich näher mit dem Sichelmäher zu befassen. Auffallend ist, dass ich noch nie ein Kugellager zersören musste, um es ausbauen zu können. Üblicherweise kann man da immer irgendwie mit einem Abzieher dahinter, dazwischen, wie auch immer - im Falle des Führungslagers für die Riemenscheibe unterm Umlenkgetriebe, musste ich tatsächlich das Lager zerstören... Ziel war es, die Antriebsvielzahnwelle mal auszubauen und in Augenschein zu nehmen und so wie's ausschaut, ist die Welle zweigeteilt, d.h. der MF70-Vielzahn ist gegen jedes andere Zapfwellenprofil tauschbar. Da haben die Agrostroj-Konstrukteure echt mitgedacht - sehr fein. Das Getriebe an sich ist sehr massiv und war wohl ursprünglich für deutlich größere Leistungen als die 5PS vom MF70 ausgelegt. Ich würde behaupten, am 1,20m breiten Doppelmähwerk vom TZ4K-14 war das gleiche Umlenkgetriebe verbaut. Im folgenden Video könnt Ihr mal sehen, was dieser Unkrautmäher mit dem originalen 2-Takter tatsächlich weghaut. Der Motor hat rund 200cm³ und 5 Pferdchen - ist also durchaus vergleichbar, mit dem EL308.

Psssst - ich habe die leise Vermutung, dass die Motorenbaureihe von Gutbrod (der MF70 wurde durch Agrozet in Lizenz gebaut) letztlich auf den EL-Motoren von DKW / Auto Union Chemnitz basiert. Vergleicht man die alten DKW EL201 mit den späteren Gutbrod 1Z22, fallen da doch eine ganze Menge Ähnlichkeiten auf, wobei natürlich an solch einem 2-Takter auch damals schon nicht viel dran war. Ich denke, nach dem Krieg sind die Entwicklungen auseinander gegangen. Vergleicht man die EL-Motoren von IFA (hier findet Ihr einen solchen EL208) mit den DKW-Modellen, hat sich u.a. der Lufteinlass verändert...

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Jonas hatte mir schon Bilder seines Eigenbauhäckslers für den ET geschickt, ich hatte das aber ehrlicherweise vergessen hier einzupflegen. Der Häcksler schafft wohl Äste bis Ø 7cm und das ist schon ganz ordentlich (mein alter Elektra-Beckum aus den 90igern mit 2,6kW E-Motor soll Ø 6cm schaffen).

Da sind sie. Der Häcksler hat mittlerweile einen (hoffentlich) zufriedenen Käufer gefunden und vllt. meldet der sich gelegentlich mit einem kleinen Video. Es ist auf jeden Fall eine tolle Arbeit und soll schon deshalb hier einen Platz finden. Danke Jonas für die Bilder.

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Für die mittlerweile recht untypische Abmessung der Zapfwelle gibt es Abhilfe. Das Keilwellenprofil am ET nennt sich Vielkeilnabe, bzw. -welle 6x21x25 (6 Zähne, 21mm kleiner Durchmesser, 25mm großer Durchmesser) nach DIN ISO 14 und ist heute absolut untypisch bei landwirtschaftlichen Maschinen. Die Antriebswellen am alten Wartburg 311/312 haben eine fast (!!!) identische Verzahnung. Einzig die Keile beim ET sind 1mm schmaler, so dass diese jeweils an den Wabuwellen beidseitig um 5/10 runter gefräst oder gefeilt werden müssen. Die Wabu-Antriebswellen sind recht lang, was genügend Material für eine Adaptierung übrig läßt. Meist geht bei den Wartburg-Pkw's das Scharnier vom Gelenk kaputt und die Wellen sind danach meist reif für den Hochofen. Solange die Verzahnung gut ist und lediglich die Gelenke verschlissen sind, kann man sich ja solche ausgelutschen Wellen besorgen und weiter nutzen. Es wäre ja unsinnig, intakte Wabu-Antriebswellen umzufräsen... Bei Mädler gibt es solche Keilwellen auch. Das ist ja nix superexotisches, nur eben beim  heutigen landwirtschaftlichen Maschinenpark wegen der kleinen Dimensionen absolut ungebräuchlich.

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Eine weitere Quelle für dieses Keilwellenprofil findet Ihr bei der Agria 2600. Die dortige Antriebsachse (Obacht, davon gibt es wohl 2 verschiedene Ausführungen) paßt vom Profil in den Zapfwellenantrieb vom ET081. Diesen Tipp habe ich von Markus aus dem Niedersächsischen, der mal solch einen Agria geschlachtet und dessen gebrochene Radachse neugierigerweise in den ET gesteckt hatte. Vielen Dank für den Tipp! Sobald ich weiß, welcher Agria 2600 das ist (davon gibts nämlich auch mind. zwei verschiedene Ausführungen), werde ich das hier nachreichen.

Eben dieser Markus hatte über das Kleinanzeigenportal einen Besenumbau für den ET081 konstruiert. Beim Besen handelt es sich um ein Exemplar eines Hako-Einachsers mit 95cm Kehrbreite. Auch hierfür nochmal vielen Dank für die Bilder. Beim Motor - nur der Vollständigkeit halber - handelt es sich um einen Köhler Command Pro mit 14 PS. Getriebe und Kupplung stecken die Mehrleistung locker weg. Wenn mich nicht alles täuscht, war die Besenabdeckung mal ein 250iger oder 300er KG-Rohr ;-)

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Aprops Besen, so rein theoretisch sollten sich aus Frässchwänzen auch prima Besen umfunktionieren lassen. Wenn der ET mit Frässchwanz bestimmungsgemäß mit Motor nach vorn "geschoben" wird, dreht sich der Frässchwanz im Uhrzeigersinn entgegen der Fahrtrichtung. "Schiebe" ich den Frässchwanzbesenumbau, dreht der sich entgegen dem Uhrzeigersinn und bürstet das Kehrgut vor sich her, so wie's sein soll. Sehr wahrscheinlich gibt's keine Plug & Play passenden Kehrwalzen, aber u.a. bei der Bürstenfabrik Piassavawerke Hermann Wimmer e.K. kann man sich passende Kehrwalzen nach eigenen Vorgaben anfertigen lassen. Das ist letztlich nicht wirklich teurer (rund 200,- € für den Satz Bürsten), als eine solche von der Stange zum selbst irgendwie umfriemeln. Es wird ja letztlich im Werk nur der Kern mit der Bürstenaufnahme verändert. Ich hatte mir für meinen Kehrbesen am Fortschritt E931 Ersatzbürsten für Schneematsch anfertigen lassen (kommen Anfang Oktober '23), daher weiß ich das. Wer mehr zum Fortschritt wissen will => https://e931.de/ <= Otto wird da sicher die Quelle auch auf der Webseite verlinken und nähere Info's findet Ihr im Forum.

Tschaaaa - Ein (un)bekannter Diesel aus Fernost, 10 PS und ein adaptierter Mulcher am ET. Ich hatte versucht, dem Betreiber des Gerätes ein paar Info's zu entlocken, allerdings kamen lediglich die beiden Bilder per Mail und dem Satz "Hallo der Herr, ich habe leider wenig Zeit. MfG..." - Das ist natürlich sehr, sehr dünn an Informationen.

Beim Mulcher schätze ich die Arbeitsbreite auf 1m und möglicherweise kann man den anhand der Versteifungskonstruktion vom Gehäuse identifizieren. Der Motor...? So vom rein optischen dürfte das eine der vielen Kopien vom Yanmar 186F sein, einem Butter&Brotdiesel, wie er in unendlich vielen Maschinen und Geräten zu finden war. 1-Zylinder-luftgekühlt, ca. 475cm³, 7,2kW bei 3600U/min und 23,4Nm bei 2700 U/min, so wie er als fernöstliche Massenware auf diversen Plattformen für chinakopievonderkopiederkopie-typische Preise angeboten wird... Mal mit variabler Drehzahl, mal mit fester Drehzahl, je nach Ausführung.

Noch'n Heuwender...

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...und wie ich finde, sehr gut gemacht. Es war ja gerade Heusaison (Juni '24), als das Gerät im Kleinanzeigenportel auftauchte. Als Basis dient, wie oben schon, der Rotorrechenwender vom e930 / e931 aus dem ehemaligen Katalog für Fortschrittliche Landmaschinentechnik aus Neustadt in Sachsen, allerdings ist das eine 1zu1-Eigenbau-Kopie! Wahnsinn!!! Der Vater vom Frank hatte solch ein Original-Gerät entdeckt, die Maße genommen, sich vom Besitzer noch'n paar techn. Daten geben lassen und die Einzelteile im ehemaligen Mähdrescherwerk Fortschritt Bischofswerda drehen und fräsen lassen und dann das Unikat wahrscheinlich in der eigenen Garage endmontiert. Einfach nur irre und heute mit Sicherheit ein Grund zur Kündigung, zumindest aber für eine Abmahnung.

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Allerdings stellt sich mir die Frage, unabhängig von der Adaptierung am ET, wie der Heuwender mit diesem Stützrad ohne Schleppmoment tatsächlich auf einer Wiese fahren soll. Üblicherweise sind doch solch "drehbare Bockrollen" (um nichts anderes handelt es sich) vom horizontalen Drehpunkt (Radmittelpunkt) zum vertikalen Drehpunkt (Lenkachse) leicht versetzt, damit das Rad tatsächlich durch die Bewegung der Maschine geführt wird. Das Prinzip war jedenfalls schon vor über 500 Jahren bekannt und wurde damals dokumentiert. Oder sollte die Bockrolle starr sein - das sieht irgendwie nicht so aus? 🤔 Auf jeden Fall danke für die Nutzung der Bilder @ Frank, vllt. meldet sich ja der neue Eigentümer und kann mal etwas zur Fahrbarkeit des Heuwenders auf der Wiese beitragen. Nach Rückmeldung vom Frank, die Rolle IST starr - gelenkt wurde durch leichtes Lupfen der Maschine.  D.h. um die Kurve schwaden ist mit dem Heuwender eher weniger gut angesagt. 😏

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Edelmähdrescher

Etwas ungewöhnlich auf den ersten und auch auf den zweiten Blick! Dennis bzw. dessen Vater war schon vor gut 20 Jahren ein ET aus dem Wendejahr zugelaufen und wurde so wohl zum Familienmitglied und -erbstück?! Umgebaut noch vom Vater (Motor und AHK hinten, Mähbalken vorn wie beim tschechischen Vorbild des MF70) verrichtet der heute noch so seinen Dienst als Spaß- und Zugfahrzeug. Vorn dran ein 60kg-Kontergewicht, wahlweise mit Handseilwinde zur Eigenbergung. "Hinten dran" der Sitzkarren ist ein Eigenbau aus einer Trabantachse... Solch eine ähnliche Kupplungsvariante haben ich auch auf dem Hof stehen.

Je länger ich über diesen Mädrescher nachdenke, desto besser gefällt mir dessen hintergründlicher Gedanke. Freilich muss man(n) nicht hinterm ET herlaufen, aber war das wirklich der Grund oder fehlt es dem ET-Mähbalken nicht einfach nur an Geschwindigkeit, damit das gemähte Gras von allein nach hinten runter fällt und die Schwadbleche überhaupt einen Sinn ergeben...? Wer von Euch mäht joggenderweise so schnell, dass er die Schwadbleche überhaupt nutzen kann? Nur zum Vergleich und um die grauen Zellen mal zu bemühen, der RS09 mäht mit vergleichbarem Mähbalken E143/1 mit bis zu 10km/h (Schaltstellung 3. Gang, II. Gruppe, Seite 76). Das ist fast dopplet so schnell, wie wir Mitteleuropäer das zu Fuß schaffen.