dies & das

(alles, was sonst nirgendwo so richtig dazu paßt...)

Ein bisschen zulassungsrechtlicher Kram...

Kurz vorweg, das ist hier ausdrücklich KEINE Rechtsberatung.

Tatsache ist, der ET081 fährt zweifelsfrei schneller als "zulassungsfreie" 6km/h. Das bloße Anbringen eines 6km/h-Schildes nutzt also überhaupt nichts, so nicht der 3. Gang nachgewiesener Maßen gesperrt oder ausgebaut wurde (und selbst dafür bräuchte es eine amtliche Bestätigung, bzw. ein Gutachten). Im Gegenteil, mit den 6km/h-Schildchen macht Ihr nur auf Euch aufmerksam, also laßt das einfach! Liegt das sprichwörtliche Kind im Brunnen oder in dem Fall unter den Rädern (hoffentlich nicht!), wird die Luft für den Lenker des Gefährts recht schnell dünn. Jedoch - wo kein Kläger, da kein Richter.
Solange Ihr den ET als Fußgänger bewegt, ist alles okay. Selbst wenn der Anhänger dran hinge und Ihr den ET laufend "am Holm führen" würdet. Der ET unterlag mit seinen Arbeitsgeräten niemals den Bestimmungen für eine Zulassung der für ihn geltenden StVZO(en) der DDR, noch wäre er nach der Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) aktuell zulassungspflichtig oder bedurfte einer Betriebserlaubnis (BE). Wer möchte, kann das gern nachlesen - § 50 Abs. 1 FZV. Auf dem eigenen Hof sowieso nicht. 

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Problematisch wird's mit Anhängerchen und wenn Ihr mit diesem vom eigenen Hof auf's Feld fahren wollt, denn dazu wäre zumindest eine Betriebserlaubnis (BE) von Nöten. Allerdings hat der ET081 mit Anhänger T081 keine, da er weder von der Manhardt KG und später vom Gartenbaukombinat leider nie zu solch einer Typprüfung beim KraftfahrTechnischen Amt (KTA - dem DDR-deutschen Gegenstück zum bundesdeutschen KBA, also der technische Aufsichtsbehörde für u.a. Kraftfahrzeuge) angemeldet wurde. Meine Recherchen in den eigenen KTA-Datenblattauszügen, als auch meine Anfrage bei einer der technischen Prüforganisationen, sowie beim KBA selbst, kommen leider alle zum gleichen Ergebnis => keine Prüfung => keine BE => Sch**ße!!!

Er erfüllt aber eine der Grundvoraussetzungen zum Erlangen einer Betriebserlaubnis, und zwar die anno dazumal geltende und im § 33 Abs. 4 StVZO der DDR von 1964 geforderte Prüfung nach der ArbeitsSchutzAnOrdnung. Die ASAO 107/1 von 1959 war die damals geltende Verordnung. Bestätigt wird dies in den Bedienanweisungen zu den Geräten (steht drin, könnt Ihr euch runterladen), der Rest ist Sache des Prüfers zur Abnahme einer Einzelbetriebserlaubnis und der hierzu erforderlichen Nachrüstung verschiedenster fahrzeugspezifischer Ausrüstung. Die 1964iger StVZO der DDR (!!!) deshalb, weil das die 1968 zum Inverkehrbringen der ET's geltende gesetzliche Norm in der DDR war. Steffens ET von 1968 mit der Fahrgestellnummer "021" und dem in diversen Publikationen, bspw. von Horst Hintersdorf, genannte Bauzeitraum: "ab 1968..." sind letztlich der Nachweis hierfür. Übersetzt bedeutet das, dass der ET die Bauvorschriften der damals geltenden StVZO der DDR (von 1964) erfüllen muss und nicht heutige Normen. Die Zulassungsordnung regelt und beschreibt ja diese Normen. Also wenn anno dazumal weder ABS noch Reifendruckgeigelkram gefordert, weil bspw. noch gar nicht erfunden waren und keine Pflicht zur Nachrüstung bei älteren Fahrzeugen besteht (was in aller Regel nicht der Fall ist), braucht er diesen z.T. Firlefanz (tschuldigung, alles zum Wohle der Autokonzerne - ähm, Fahrsicherheit) auch nicht! Man stelle sich einmal vor, das Ford-T-Modell aus den 1920igern würde nicht als Oldtimer zugelassen werden können, weil dessen Scheinwerfer kein "e"-Prüfzeichen haben. Was für ein Frevel!!! Waren Beleuchtung oder bspw. Bremswerte nach dieser Norm gefordert, muss er diese Vorgaben erfüllen. Das ist im Grunde "ganz einfach". Der Teufel steckt wie immer im Detail und im good will des Prüfers, analog zum weltbekannten Wurstblinker. Das gilt dann auch für einen 1979iger oder einen 1987iger ET. Maßgeblich ist das Jahr des "Inverkehrbringens" des Fahrzeugtyps und nicht des einzelnen Fahrzeuges. Das ist auch eine gern genutzte "Ich-habe-keinen-Bock-mich-mit-dem-alten-Kram-zu-beschäftigen"-Ausrede der Götter im Blaumann, wobei die heute eher grau/grün tragen, zumindest im flächenmäßig größten Verbreitungsgebiet der ET's.  

20km/h-Grenze

Eine der wichtigsten zulassungstechnischen Hürden ist die Geschwindigkeit. Die 5.00-8er Reifen haben einen gemessenen Abrollumfang von 142,5cm. Bei einer Motornenndrehzahl von 3000U/min, also den nachgerechneten Angaben aus den techn. Dokumentationen, ergibt das eine Geschwindigkeit von 11,4km/h laut Herstellerangabe. Bei maximaler Motordrehzahl von 3600U/min fährt der ET entsprechend (geringfügig, lohnt also nicht!) schneller. Jede Reifengrößenänderung zieht auch eine Änderungen bei der Endgeschwindigkeit nach sich, das sollte bekannt sein. In der nachfolgenden Tabelle finden sich nur Nährungswerte nach theoretischer Berechnung. Ihr könnt aber erkennen, dass mit rund 4km/h Unterschied zwischen der 5.00-8er Serien- und 26x12.00-12er Superbreitbereifung keine dimensionsüberschreitenden Veränderungen stattfinden oder materiezerstörende G-Kräfte wirken. Wir sind mit dem ET weit entfernt von: "Warp 9".

Reifen

Umfang

Geschwindigkeit

Abweichung

Pneumant 5.00-8 Serienbereifung

142,5cm*

11,4km/h

100%

Heidenau 4.00-8 Serienbereifung (AS)

126cm*

10,1km/h

-11,6%

KingsTire 5.00-8 V8813 (AS)

132cm*

10,6km/h

-7,4%

Mitas 5.0-10/4PR TT03 (AS) auch als 2PR möglich

152cm**

12,2km/h

+6,7%

BKT 6,5/80-12 AS-504 (AS)

185,1cm**

14,8km/h

+29,9%

BKT 7-14 TT26 (AS)

218,5cm*

16,9km/h

+48,2%

Trelleborg 26x12.00-12 8PR T411 (AS) auch als 4PR möglich

192cm**

15,4km/h

+34,7%

* nachgemessen, ** Herstellerangaben

Zumindest rechnerisch wäre nach oben, d.h. für noch größere Reifen Luft. Ob das dann tatsächlich noch fahr- und nutzbar ist, will ich so nicht beurteilen (weil ich's nicht getestet habe). Tatsache ist jedoch, dass ein voll beladener ET mit Anhänger beim Anfahren bei schwierigen Wegeverhältnissen an seine Grenzen kommt. Wir haben allerdings schon einige 16"-Umbauten gesehen und mir stellt sich die Frage des Schaltens beim unsynchronisierten Getriebe in solchen Konfigurationen. Letztlich geht es hier ausschließlich darum, die 20km/h-Grenze für eine möglicherweise zu erlangende (Einzel-)Betriebserlaubnis nicht zu überschreiten, aber auch einen zeitgemäßen und sinnvollen Ersatz für die zweifellos völlig untaugliche Serienbereifung und -dimension zu finden. Der ET soll mit beladenem Anhänger auf der Straße souverän im 3. Gang anfahren und auch leichte Steigungen ohne Anzuhalten und herrunter zu schalten meistern können. Das kann er mit 12" absolut bedenkenlos (vernünftigen Vergaser vorausgesetzt). Freilich sind die Trelleborg richtig fette Walzen und eigentlich nur Show, wo aber bleibt bitte die Freude am Fahren? Die 26x12.00-12'er kann ich aber erst testen, wenn die Felgen umgebohrt und die Lochkreisadapter geschweißt sind. Nebeneinanderstellen zum 'mal ein Auge holen' geht vorher schon.
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 26x12.00-12 | 6,5/80-12 | 5.0-10 | 4.00-8

Ob die Radlager solche Walzen auf Dauer verkraften (sicher nicht, siehe hier), ist natürlich eine ganz andere Frage. Möglicherweise muß dann auch schon der Auspuff etwas modifiziert werden. Die Walzen sind für meinen '76iger ohne Sperre mit 1VD8/8 vorgesehen und der wiederum nur für den reinen Anhängerbetrieb zum gemütlichen Sonntagsausflug (auf dem eigenen Acker versteht sich, um dort Blümchen zu pflücken - ähm, zu ernten). Um damit zu arbeiten, sind die natürlich viel zu groß!

Bremsen

Interessant werden für eine Betriebserlaubnis auf jeden Fall die Bremsen. Der Gesetzgeber fordert eine Bremse, deren Verzögerung größer oder gleich 1,5m/s² entspricht und bei einem Bruch eines Bremsenteils, die Bremse trotzdem noch auf ein weiteres Rad wirkt. Klingt kompliziert, ist es mit der Einzelradbremse am ET aber nicht. Der Gesetzgeber verlangt aber auch eine Feststellmöglichkeit der Bremse, um das Fahrzeug gegen unbeabsichtigtes Wegrollen zu sichern. Das geht mit der serienmäßigen Bremsanlage am ET leider nicht. Es gab zwar Bremsen am T081 (wer eine solche funktionstüchtig hat, darf sich glücklich schätzen), allerdings auch serienmäßige Anhänger, die definitiv keine Bremse hatten. Da offenbar die Feststellmöglichkeit nur gefordert ist, wenn der Anhänger am ET hängt, sollte die eigentlich recht einfach und abnahmekonform nachzurüsten sein. Im Betrieb mit den Anbaugeräten OHNE Anhänger benötigt der ET keine Bremse, da seine zulässige Höchstmasse 250kg (auch mit Anbaugerät und serienmäßigem Kontergewicht) nicht übersteigt. (ET081 ~ 150kg, Mähbalken ~ 75kg, Kontergewicht 7,5kg < 250kg)

Beleuchtung

...die wird zum Problem, denn bekanntermaßen hat der ET keine Lichtmaschine. Eine solche zu adaptieren geht zwar (siehe weiter unten bspw. beim ehemaligen ET vom Daniel), ist allerdings mit einem Haufen Arbeit verbunden und nicht zuletzt "frißt" solch Lima auch Motorleistung und ist beim Arbeiten mit den anderen Anbaugeräten definitiv im Weg. Solange nicht eine kleine Mopedlima auf den Kurbelwellenstumpf am Starthebel montiert werden kann, ist das Thema "Lichtmaschine" wohl durch.
Interessant wäre jedoch ein einfacher Batteriekasten für die geforderte Beleuchtung und dank relativ geringer benötigter elektrischer Leistung von LED's, sollte eine zulassungskonforme Beleuchtung mit "e"-Prüfzeichen auch machbar sein. Bspw. eignen sich als Batteriekästen die Kästen von Baustellenbeleuchtungen. Dort passen i.d.R. 2 Stk. 6V-Trockenbatterie hinein, in Reihe geschaltet, liefern die 12V und sollten die paar Watt Leistung durchaus eine ganze Weile bereitstellen können. Nur so als Idee, falls jemand eine wartungsfreie Alternative zur Auto- oder Mopedbatterie sucht. Es ist ja auch immer eine Frage, wohin mit dem ganzen Kram. Mit dem Batteriekasten allein ist's ja nicht getan. Da fehlt noch ein Schalter, sinnvoller Weise auch eine Sicherung im Stromkreis, ggf. ein Blinkgeber, usw. Und dann soll das ganze ja auch noch eine gwisse Praxistauglichkeit haben, d.h. möglichst wartungsarm sein, etc.

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Aber auch in diesem Zusammenhang muss ich nochmal tiefer in die rechtliche Materie eintauchen und schauen, was nach der 1964iger StVZO der DDR tatsächlich gefordert war. Der Originalanhänger ist ja nicht mal 1m breit und damit sind beleuchtungstechnisch schon wieder ganz andere Anforderungen zu erfüllen, als bspw. beim Fortschritt E931 mit HP400, der eine komplette Beleuchtungsanlage am Anhänger mit Blinker und Positions- und Rücklichtern benötigt. Möglicherweise reichen dem ET mit Originalanhänger tatsächlich ein nach vorn und hinten wirkendes Positionslichtlein auf der linken Fahrzeugseite. Bspw. an der Schwalbe war solch Parklicht, was es für einen seeeehr schmalen Taler (derzeit < 5,- € zzgl. Versand) in Nachfertigung, nun sogar mit "e"-Prüfzeichen¹) gibt. Das sollte sich links an der Lehne vom Anhänger ganz gut machen, meint Ihr nicht?

¹) Das war m.M.n. zu Schwalbezeiten noch gar nicht notwendig, weil noch gar nicht "erfunden".

Buchtipp

Wer mehr zur Funktionsweise von Vergasern, der Vergasereinstellung und Schwungmagnetzündern lesen will, Carl Hertweck, "Besser machen - Arbeiten an Motorrädern" und "Der Kupferwurm" - ich hatte es oben schon erwähnt. Gerade für diese alten Motoren leicht verständlich geschrieben, super erklärt und vor allem auch die Zusammenhänge einfach mal beleuchtet. Solch geballtes Fachwissen aus längst vergangener Zeit könnt Ihr Euch ruhig auf den Geburtstagsgabentisch legen lassen. Das waren im Original 2 Bände, die nun seit einigen jahren in der x-ten Auflage zu einem Buch zusammengefasst wurden. Liest sich sehr kurzweilig und auch für den interessierten (!!!) Laien verständlich.
ISBN: 978-3-613-02548-6, Motorbuch Verlag

Praxistipp

...nicht nur zum Entrosten der Tanks. Das geht wunderbar mit Zitronensäure und einem kleinen Reisewasserkocher, die es aus Oma's Haushaltsauflösung beim Kleinanzeigenportal meist für einen Zehner zzgl. Versandkosten gibt. In den allermeisten Fällen sind die Tanks rostig, auch wenn die Verkäufer "rostfrei" schreiben und "zum Beweis" den Tankboden durch's Einfüllloch fotoknipsen. Erfühlt mal mit den Fingern durch den Einfüllstutzen von innen  die Tankoberseite. Ihr werdet zu 99,9% fündig! D.h. Ihr müsst Euch nicht über mit Rostpartikeln verstopfte Benzinhähne und Vergaserdüsen wundern. Das ist aber nach über 30 Jahren auch völlig normal, möchte ich meinen. Besorgt Euch einen Verschlusstopfen M16x1 für das Anschlussgewinde vom Benzinhahn, alte Fiber- oder Gummidichtung einlegen und dann den Tank einfach mit gut 3l fast kochendem Wasser befüllen und nebenbei Zitronensäure auflösen (Handschuhe nicht vergessen, Ihr arbeitet mit Säure!). Ein vorsichtig mit der Rohrzange bearbeiteter Heizwendel eines kleinen Reisetauchsieders, paßt durch den Einfüllstutzen um das ganze für mehrere Stunden so vor sich hin köcheln zu lassen. Die geringe Leistung der Reisetauchsieder (meist so um die 200 - 300W) produziert keine Unmengen Wasserdampf, sondern hält die Menge Säure einfach nur bei knapp unter 100°C. Das reicht und badarf nur dem gelegentlichen Auffüllens von einem Schlückchen Wasser...

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Ich habe für die rund 3,5l Tankinhalt (randvoll gefüllt) 500g Zitronensäuregranulat verwendet. Das sollte reichen. Wärme und Zeit regeln den Rest. Die Säure anschließend nicht wegkippen, damit kann man noch mehr entrosten in einem entsprechenden Gefäß. Tank gründlich mit einer Seifenlauge (bspw. ganz normales Waschmittel im Wasser aufgelöst) neutralisieren und danach gründlich mit klarem Wasser spülen! Dann obliegt es Eurem Perfektionismus, den Tank mit einer entsprechenden Schutzemulsion Eurer Wahl auszuschwenken, um den erneuten Rostansatz für einige Jahre zu stoppen. Es ist schlielßich nichts nerviger, als verstopfte Düsen wegen solch einem Mist und jetzt sollte auch klar werden, weshalb ich bei den ET's VA-Tanks verwende. Ich kann und will mir nur nicht für jeden Notstromer einen solchen Tank bauen lassen, bei den aktuellen Edelstahlpreisen sowieso nicht... 😕

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Das diese kleinen Tauchsieder tatsächlich nur für solche Basteleien zu gebrauchen sind, sollte spätestens nach diesem Bild klar sein. Der Tauchsieder war offensichtlich ungebraucht und hat exakt 2 dieser kleinen Tanks mit insgesamt etwa 10h Heizen in Zitronensäure hinter sich. Die Nickelschicht hatte sich komplett abgelöst. Nickel ist ein Schwermetall und hat im Zusammenhang mit Lebensmitteln und definitiv mit Babynahrung nichts zu suchen.  Also befreit bitte Mutti davon und achtet darauf, dass solche Helferlein in der Küche aus Edelstahl sind.

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ET081 im Senegal (Westafrika)

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Mehr als 30 Jahre nach Produktionseinstellung hatten es im Frühsommer 2022 tatsächlich drei ET's in den Senegal geschafft. Thierno war Landwirtschaftsstudent in Bärlin hatte mich einige Wochen vorher über die Webseite kontaktiert und wollte wissen, welche Fräsen am ET passen würden. Von seinem Vorhaben begeistert, hatte ich ihm spontan den wirklich wenig gebrauchten Frässchwanz meines ersten ET's aus Leipzig von 1989 geschenkt und auf dem halben Weg 3 Tage später in Halle (Saale) übergeben. Einzige Bedingung¹) war, dass ich ein paar brauchbare Fotos und Videos für die Webseite von den ET's in Afrika bekomme. Rechts oben im Bild liegt mein ehemaliger Frässchwanz, natürlich vollständig inkl. dem auf dem Bild fehlenden Zinken, neben all' den anderen mitgebrachten Geräten. Auf dem Haufen oben fehlen noch ein 20l Kanister 2-Taktöl, der Abzieher für's Polrad und ein paar Dichtringe für die Kurbelwelle, die ich Thierno für seine to do-Liste ans Herz gelegt hatte.

¹) Wie das für einen guten Kolonialisten eben üblich ist und zum Tagesgeschäft gehört. Der IWF vergibt seine Kredite
schließlich auch nur gegen als "Reformen" getarnte Priviatisierung zumeist staatlicher Betriebe und Ressourcen.

Nach ein paar Zickereien vom Motor des roten ET, die wir per Ferndiagnose behoben hatten, bekamen die Jungs den Motor zum Laufen. Ich selbst hatte die ET's ja nie live gesehen, konnte also immer nur raten, bzw. mich auf die im Wochenrhytmus übermittelten, z.T. recht abenteuerlichen Fehlermeldungen stützen.
Letztendlich war wohl "bloß" der Vergaser, Tank und Benzinhahn mal zu reinigen und einzustellen, damit der ET lief...

Naja, zumindest erstmal. Getriebeöl musste noch besorgt werden und das ist im Senegal offensichtlich ein Problem, zumindest was diese einfach legierten Öle angeht. Thiemo hatte dann doch tatsächlich in einer LKW-Werkstatt ein dickes Öl gefunden (3l SAE 80W90 und 3l 85W140) und die Reise konnte los gehen.

...allerdings nur zur ersten Probefahrt. Nach seiner ersten Fehlerbeschreibung war wohl der Wellendichtring am Getriebeeingang kaputt und das ganze frische Öl ausgelaufen. Gut, okay, das passiert und wenn man die Kupplungsglocke nicht zieht um zu kontrollieren - shit happens. Allerdings erreichte mich aufgrund der etwas konfusen Fehlerbeschreibung und Nachfrage dieses krasse Bild eines gesprengten Motorgehäuses nach der "Probefahrt" auf's Feld. Erklären konnte ich's mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich und ich war etwas ratlos, allerdings hatte ich da vor allem nach dem Betrachten des nächsten Videos mit dem anderen ET so eine vage Vermutung...

Was meint Ihr, wie lange wird der EL308 am schwarzen ET wohl solche Drehzahlen aushalten? 🙄 Ich versteh's nicht!? Als ich dem Thierno die Fräse übergab, hatte ich ihn eindringlich vor zu hohen Drehzahlen am Motor und Vollgas gewarnt und ihn u.a. auf die Besonderheit der Motoren aufmerksam gemacht. So wie ich das nach genauerem drüber Nachdenken rekapituliere, hatte da entweder was im Getriebe blockiert um die Kurbelwelle schlagartig zum Stillstand zu überreden (eher unwahrscheinlich). Oder aber, der Motor wurde genau so gehetzt wie der vom schwarzen ET im Video, das Pleullager lief heiß und hat gefressen und die Bewegungsenergie des ET's hat das zerstörende Drehmoment auf die hintere Kurbelwange übertragen und das Gehäuse gesprengt. Tatsache ist, der Motor wird bis auf ein paar Einzelteile gründlich geschrottet sein. Glückwunsch!

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...Fazit von des Janze, der rote ET ist mit den kleinen 8"-Originalrädern mit ziemlicher Sicherheit genau so zum Feld mit Vollgas gejagt worden, weil der (Zitat) "Afrikaner nur Vollgas fahren kann." und lediglich einen Schuldigen braucht, weil die Maschinen von uns doofen Kolonialisten nicht für Vollgas fahrende Afrikaner konstruiert wurden. Tatsächlich wurden sie nur mit afrikanischer Hilfe entwickelt - zumindest vertrat Thierno mir gegenüber solche Ansichten.
An dieser Stelle hatte ich den Kontakt dann abgebrochen. Ich wußte bisher jedenfalls nicht, dass die Motorkonstrukteure bei DKW in den 1930iger und 40iger Jahren und später bei Barkas in den 1950igern Afrikaner waren und das Russland als Rohstofflieferant für die Nachkriegs-EL's und ET's in Afrika liegt. Ich verstehe eine derartige Argumentation und Lebenseinstellung nicht, vor allem nicht, wenn man mehrfach und vor allem deutlichst auf diese Besonderheit der Motoren hingewiesen wurde, eine mehr als aussagekräftige Webseite zur Verfügung hat (das Internetz funktioniert auch im Senegal, wenn auch noch nicht mit 100MBit/sec, wie im besten Deutschland aller Zeiten) und eigentlich mit den Maschinen auf dem Feld arbeiten und keine Rennen fahren wollte. Zumindest hatte ich Thierno so verstanden. Vielleicht ist das ja auch ganz einfach mein Fehler gewesen und im Senegal werden Feldarbeiten grundsätzlich als Rennen mit Anbaugeräten ausgelegt.

Der Motor vom schwarzen ET klingt übrigens nach dem Speedtest ziemlich fertig und singt ganz schön heftig. Ich denke die Härte aus den Nadeln im Pleullager ist auch (fast) raus. Wenn ich das gefressene Pleullager mit der zerstörten Kurbelwelle und dem Lagerschild am roten ET zu Grunde lege, dürfte der Ölaustritt am Getriebe sogar die Folge vom gewaltsamen Motorstillstand durch verbogene Getriebeeingangswelle sein. Es wurde also durch senegalesischen Sachverstand nicht nur der Motor, sondern sehr wahrscheinlich auch das Getriebe gleich mal mit geschrottet. Ich will es nicht beschreien, gehe aber davon aus, dass dies ein recht kurzes Intermezzo vom ET081 in Afrika war. Schade um die vertane Zeit und leider bestätigt sich nun durch diese selbst erlebte Episode eine ganzen Menge Erzählungen, die ich bisher nicht für möglich und für maßlos übertrieben hielt. Ich meine da bspw. Berichte über Entwicklungshilfe aus den 80igern in Angola oder einfach auch ein Erlebnisbericht von der Ralley "München - Afrika" eines Bekannten Mitte der 2000er Jahre. Von einem erwachsenen und in einer Fremdsprache studierenden Mitmenschen, sollte man eigentlich erwarten können, dass er solch einfache Zusammenhänge versteht und umsetzt und an denjenigen weitergibt, der die Maschine letztendlich bedienen soll, statt Videos von der Hetzjagd auf afrikanischen Straßen zu drehen und da spielen Hautfarbe, Geschlecht, Glaubensbekenntnis und / oder Schuhgröße absolut KEINE Rolle! 🙄

Interessantes, Netzfundstücke & Kurioses

Sahnestückchen

Anfangen will ich mit Daniels (ex-)ET und ein paar wirklich gut gemachten Umbauten. Eine wie ich finde optische Augenweide! Sind doch einige technische Dinge bereits umgesetzt, die ich auf die ein oder andere Art auch vor habe.

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Interessant ist definitiv die 16"-Bereifung in der Dimension 6.00-16 auf umgeschweißten TZ4K-Felgen mit entsprechenden Spurverbreiterungen und die Drehstromlichtmaschine vom Trabant als einige der auffälligsten Umbauten. Aber auch die Kupplung zwischen ET und gefedertem Anhänger ist technisch interessant gelöst, genau so wie die Federung vom Anhänger selbst und natürlich die verstellbare Fußrastenanlage für Sitzriesen und andere Piloten. Letztendlich strotzt das Gespann vor interessanten Detaillösungen, die einerseits mit viel Liebe und Sachverstand umgesetzt und andererseits nachahmenswert sind. Danke für die Bilder. 

Es gab neben der Hupe in Wagenfarbe und einem interessant nach unten gelegtem Auspuff, einen Satz umgeschweißte Felgen vom kleinen tschechischen TZ4K (6.00-16 AS), das Radlager vom Smart als Drehgelenk für den Anhänger, eine verstellbare Fußrastenanlage und Schraubenfedern einer Opel Corsa Hinterachse auf Achskörpern eines HP400 (coole Kombination!). Wer genau hinsieht, entdeckt mit Sicherheit noch das ein oder andere interessnte Detail. Wirklich toll gemacht!

Hatz-Diesel

Sogar ein Dieselmotor hat es bereits an einen ET geschafft. Ein kleiner Hatz E571 mit 3 Pferdchen bei 3000U/min. Der Hatz stammt wohl ursprünglich von einer Rüttelplatte. Die Kupplungsglocke ist selbstgeschweißt und laut Eigentümer soll der Hatz "besser gehen" als der 308er. Sehr wahrscheinlich durchzugsstärker dank früher im Drehzahlband anliegendem Drehmoment? Danke Wolfgang für die Infos und Bilder.

Leider habe ich über den Motor noch nicht allzuviel heraus bekommen. Hatz selbst will mit seiner Geschichte und seinen (alten) Produkten nichts zu tun haben (ist halt doof, wenn der alte Kram immer noch läuft, damit verdient man kein Geld für die Aktionäre) und "cleant" seinen Eintrag in der "freien Enzyklopädie" in einen durchgestylt und von störendem Beiwerk (ähm, Informationen zum Nachschlagen) befreiten Hochglanzwebetext. Man kann sich eine Recherche dort mittlerweile echt sparen. (Und dafür bettelt die Wikipedia auch noch jedes Jahr pünktlich zum Jahresende um Geld!!!) Wer's nicht glaubt, der werfe einen Blick in die Statistik der Webseite zu Hatz oder einfach in die Versionsgeschichte zur Seite selbst. Glaubt Ihr immer noch nicht? 

<= Hier könnt Ihr Euch gerne zwei seeehr Interessante Dokus (hier und hier) zur Funktionsweise und Manipulation in der Wikipedia ansehen und das macht leider vor Firmeneinträgen nicht halt, auch wenn aktuell (November 2023) die Version nach monatelangem Hinweistext, dass die Neutralität des Wikieintrages zur Hatz-Motorenfabrik wohl nicht so ganz passen würde, kräftig überarbeitet und vor allem deutlich zusammengestrichen wurde. Leider wendet der Urheber des Wikihausen-Blogs exakt die gleichen Praktiken der Unterdrückung für ihn unliebsamer Meinungen (auch über einen Teil seiner Admins) an, wie er in seinen Dokus in der Wikipedia und den anderen "(a-)sozialen Netzwerken" zu Recht anprangert. So wurden in einem "Diskussionschat" mal eben fix Anfang Februar '24 rund 350 von ca. 800 Chatbeiträgen unterschiedlichster User zusammengestrichen, User rausgeschmissen, etc. pp. Zu allem Überfluss nannte sich der Chat "Wikihausen_Diskussion". Soweit ich mich erinnere, entstehen Diskussionen üblicherweise aus unterschiedlichen Sichtweisen, Meinungen, Standpunkten. Nach meinen Vorschlag, die Seite in "Wikihausen_Meinungsdiktatur" umzubenennen, wurde auch ich gelöscht - nun denn, es gibt definitiv Wichtigeres im Leben! Selbstverständlich hatte Herr Fiedler Gelegenheit, zur Sache Stellung zu beziehen. Die Möglichkeit wollte er offensichtlich nicht wahrnehmen. Doppelmoral wird zum Exportschlager der Bananenrepublik, jetzt, nachdem die Wirtschaft langsam, aber unaufhaltsam den Bach runter geht und die Wunderwaffen im Land 404 auch keine Wirkung zeigen. Warum habe ich beim Schreiben dieser Zeilen ein Déjà-vu?  🤔
Über die alten Motorenbaureihen (für die Hatz ja berühmt ist), findet man in der Wikipedia leider noch immer nichts. Die oben abgebildeten Motoren wurden wohl von den 1970iger an bis in die 90iger Jahre gebaut? Interessant ist die Idee allemal und ich gebe zu, selbst schon mit einem Selbstzünder geliebäugelt zu haben... 😉

Nach etwas Recherche in den Weiten des WorldWideWeb komme ich beim kleinen einzylindrischen, viergetakteten und direkt eingespritzen Hatz auf etwa 36 - 56kg (hört hört, je nach Ausstattung) Motorengewicht, 225cm³ Hubraum bei 71mm Bohrung und 57mm Hub und, einer hochinteressanten Angabe für einen Stationärmotor, mit einen Kippwinkel von 20° in alle Richtungen für einen sicheren Betrieb. Drehmomentangaben habe ich leider keine gefunden.

Goldstaub-Motor, Klappe die 1.

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Auf der gelegentlichen Suche nach Ersatzteilen bin ich über dieses "Schätzchen" gestolpert. Freilich sei der Verkäufer für realistische Preisvorschläge offen, behauptete er zumindest auf meine Anfrage, wie er denn auf solch einen utopischen Preis kommt...

Dass der Motor nach rund 1½ Jahren und mehreren Korrekturen der Verhandlunsgbasis noch immer im Kleinanzeigenportal für mittlerweile 500,- € angeboten wird, beweist im Grunde nur Einsteins Theorie zur Relativität. Mit der nackten Realität hat das freilich immer noch nichts zu tun, auch wenn die Begriffe zugegebener Maßen sehr ähnlich klingen. Mein (Neu-)Motorenlager ist inzwischen gut gefüllt und ich habe für keinen der Kandidaten mehr als 200,- € bezahlt, inklusive Versand wohlgemerkt. 

PS: GLS kann das bis 40kg - habe ich bereits 2x getestet.

 

Kein Versand, nur Abholung?

Sogar DHL schafft das bis 31,5kg völlig ohne zu Murren, auch wenn ich der kleinen Paketfrau das Tragen solch eines Paketes ehrlicherweise nicht zutraue (das ist aber ihr Job und dafür gibts auch gelbe Sackkarren). Anfang 2023 getestet, 1x quer durch die Republik von Rügen mitten ins Thüringer Becken, allerdings ohne Vergaser, Auspuff und Tank. 29,4kg mit Unmengen an Pappe zum Polstern und vmtl. einer ganzen Rolle Panzertape für absolut faire 150,- € inkl. Versand. Also wer nicht versenden will, hat einfach nur keine Lust dazu.

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Goldstaub-Motor, Klappe die 2.

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Einer von 155.000 seltenen (!!!) Motoren... Der Preis oben drüber für den über 30 Jahre alten Neumotor ist fett? Nein! Es geht tatsächlich noch dicker - seht selbst. Natürlich kann er ihn nicht starten, so ohne Starthebel und Vergaser, ohne Zündkabel und ohne Kerze. Und so verrostet wie der ist, würde ich den auch nicht anschmeißen wollen ohne wenigstens den Zylinder gezogen und mal einen Blick auf die Lager und Wellendichtringe geworfen zu haben...! Apropos Blick, was ist das denn für eine Kurbelwelle, werft mal einen solchen auf den hinteren Stumpf! Hat da von Euch jemand eine Idee, für welche Maschine dieser Motor vorgesehen war?

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Das sollte auf jeden Fall noch ein ganz früher Motor von vor 1963 sein, denn der hat noch die geschraubten "Ohren", d.h. die geschraubte Luftführung und die 5,5PS-Angabe auf dem Typenschild. Zwischen 1963 und 1964 fand der Wechsel der Gehäusegussformen statt. Die 1964iger Motoren hatten bereits das einteilige Kurbelgehäuse mit den Rippen am Lufteinlass und die Seriennummer an meinem Motor beginnt mit 56... D.h. mind. 56000 Motoren in 11 Jahren Bauzeit ab 1953. Bei einer linearen Fertigung ohne Produktionssteigerung und "Planübererfüllung", wären das etwa 5100 Motoren pro Jahr. Die Zahl ist unrealistisch, zumal es zwischenzeitlich in Karl-Marx-Stadt wohl zwei Montagebänder für die Motoren gab. Die Jahresproduktionszahlen* sind wohl recht gut dokumentiert, liegen mir allerdings nicht vor. Wir wissen, dass es in den Jahren '88, '89 und '90 insgesamt "nur" 10412 Motoren waren. Ich schätze, der Motor lief etwa 1960 / Anfang 1961 vom Fließband. Unabhängig davon, rechtfertigen Zustand und museale Seltenheit keinesfalls die Preisvorstellungen des Verkäufers - nicht mal ansatzweise.

Angeblich wurde der Motor für 5,- € verkauft. Zumindest teilte das der Verkäufer einem Bekannten von mir auf dessen Interesse am Motor mit. Auf mein Angebot mit 20,- € zzgl. Versand habe ich leider nie eine Antwort erhalten. Vllt. taucht er ja in den nächsten Tagen und Wochen wieder auf. Mit dieser Kurbelwelle dürfte kaum jemand etwas anfangen können.

* - Fahrzeuglexikon Trabant, Jürgen Lisse, ISBN 9783937496344

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Der besondere Kurbelwellenstumpf bleibt ein Geheimnis und vermutlich könnte das ein Reparatur- oder Anpassungsversuch aus DDR-Zeiten für eine spezielle Maschine gewesen sein, also sehr wahrscheinlich eine Einzelanfertigung. Meine Vermutung, dass es sich möglicherweise um einen Kurbelwellenstumpf des DKW EL301 handeln könnte, erfüllte sich auch nicht. Die Kurbelwellen sind antriebsseitig zwischen EL301 und EL308 vergleichbar mit Konus und Scheibenfeder aufgebaut, wenn nicht sogar (sehr wahrscheinlich) identisch. Rechts im Bild der betreffende Scan aus der Ersatzteilliste eines DWK EL301, erkennbar an den alten Teilenummern. Die komplette ETL könnt Ihr unter Downloads einsehen.
Möglicherweise könnte der Motor als Ersatz an einem Agrostroj MF70 vorgesehen gewesen sein, das ist aber reine Spekulation.

Des Rätsels Lösung: Das ist der Antriebszapfen einer DUZ20, der da auf dem Kurbelwellenstumpf des EL308 steckt und offenbar festgegammelt ist. Kürzlich tauchte nämlich noch so ein Motor auf und den Besitzer konnte ich dazu befragen. Der war auch wesentlich freundlicher und noch dazu auskunftsbereit und -willig...

EL308, 1978, test run

Hier läuft der nagelneue (1978iger) Motor von der Startseite mal Probe. Aufgefallen war mir beim ersten Starten im März '21 schon, dass der vom Laufgeräusch der Kurbelwellenlager unheimlich hart klingt. Beim vorsorglichen Wechseln der Simmerringe nach dieser Zeit, kam auch ein Haufen Rost aus den Lagern raus, aber das Kurbelgehäuse hatte ich gründlich mit Bremsenreiniger ausgespült. Offenbar ist der Motor einfach über die Jahre falsch gelagert und feucht geworden und war wohl nicht, bzw. schlecht konserviert? Der Motor ist mit einer nagelneuen Endemann-Zündspule und dem großen (Transistor-)Zündchip ausgerüstet und kommt auf den ersten Zug. Aufgrund des unschönen Laufgeräusches bin ich noch am überlegen, ob ich ihm einen Platz auf einem meiner Notstromer reserviere und dort auf den Lagerschaden warte oder die Kurbelwelle raus nehme und erst noch die Lager wechsele... Das Betonelement verstärkt natürlich den akustischen Effekt noch. Der Edelstahlbasteltank und der VA-Auspuff sind beide nicht auf meinem Mist gewachsen. Der Auspuff hing an einem ET, den ich zum Jahreswechsel 20/21 erworben hatte und soll auf meine "Nr. 2".
Bevor ich den Motor nochmal auf mache, werde ich den über Nacht einfach mal mit Diesel aufgefüllt stehen lassen und ein paar mal langsam von Hand durchdrehen und dann den Ablasshahn raus schrauben, damit die Soße abfließen kann. Vllt. kommt da noch Dreck raus, den ich mit Bremsenreiniger vorher nicht erwischt hatte? Das gibt dann zwar beim nächsten Start eine riesen Nebelwolke, bis der Diesel verbrannt ist, aber die Lager klingen alles andere als schön. Vielleicht läuft sich das wieder ein, vielleicht auch nicht, dann muss ich ihn so oder so zum Lagerwechsel auf machen... So ist das. ab Werk mutmaßlich nicht konserviert und dann hat er jahrzehntelang irgendwo gestanden. Das nur mal zum darüber Nachdenken, welcher Preis für Neumotoren tatsächlich gerechtfertigt ist. 100,- € zzgl. Abholung wie in dem Fall aber definitiv!

13PS-Lifan

Im brandenburgischen Vettin wird einem ET081 gerade ein Lifan 188F-C adaptiert. Dabei handelt es sich um einen der unzähligen Honda-, bzw. Briggs & Stratton-Nachbauten aus dem chinesischen Großkonzern. 13 PS, 23Nm und 390cm³ bei 30kg - das klingt von den Papiertigerdaten erst einmal nicht schlecht. Ich bin auf die ersten Probeläufe und Fahreindrücke am ET gespannt. Mein Namensvetter wird uns sicher dazu auf dem Laufenden halten. 

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ET081 6x6

Eine wirklich irre Kiste konnte ich mir die Tage im Saale-Holzlandkreis südlich von Stadtroda anschauen. Eine ET081 6x6-Spezialanfertigung, eine Art Dumper mit Bobcat-Fahrgestell und kippbarer Badewanne als Transportmulde. Ob das gute Stück jemals fuhr, ließ sich anhand des derzeit etwas gefledderten Zustandes nicht mit Sicherheit sagen. Aber es soll wohl so gewesen sein? Interessant ist auf jeden Fall die Antriebskonstruktion über zwei von den Achsstummeln des ET angetriebenen Rollenketten zur Kraftübertragung auf die jeweils 3 Räder pro Seite. Theoretisch sollte über das Abbremsen des jeweiligen Achsstummels und Gasgebens eine Lenk- bzw. Drehbewegung auf der Stelle möglich gewesen sein? Motor und Kupplungsglocke sowie das komplett fehlende Lenk- und Schaltgestänge sind zwar vorhanden, waren aber wie auf den Bildern zu sehen, demontiert. An eine Probefahrt war also leider nicht zu denken.

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Ich hatte echt kurz überlegt, aber letztendlich habe ich den nötigen Platz nicht und das Ungetüm ist mit seinen rund 2,00 x 1,30 x 1,00m (LxBxH - ohne Lenker) wirklich etwas überdimensioniert für meine Platzverhältnisse. Cool ist die Idee allemal und mit der Einzelradbremse lassen sich wirklich ausgefallene Ideen umsetzen. Vielleicht findet sich ja ein Käufer, der dem guten Stück wieder neues Leben einhaucht? Ich könnte mir kleinere Ackerprofilräder oder tatsächlich Gummiketten vom Minibagger oder einer Motorschubkarre durchaus vorstellen? Es sind 3-Lochradnaben vom HP300 verbaut... Zum Holzrücken in steilen Waldhängen sollte das Teil dann doch sicher gehen, ohne den Waldboden so heftig aufzureißen? Laßt doch mal Eurem Erfinderreichtum freien Lauf...

...ohne Worte

"Wir können über Gott und die Welt philosophieren.... Wenn das gewünscht ist!!! In diesem Fall ergibt sich die Antwort darauf, eindeutig aus der Beschreibung! Ich will den Motor veräußern. Nicht mehr, nicht weniger. Und wenn ich deinem Projekt ET081 leider nichts Konstruktives hinzufügen kann, tut es mir leid. Darüber hinaus ist mein Umbau des einstigen ET081, weit davon entfernt, je wieder ET081 genannt zu werden. Einen 300ccm 6 PS EL 308 gegen einen 450 ccm 16 PS-Motor auszutauschen, sollten Deine Fan-Haare zu Berge steigen und dein Interesse schwinden lassen.
Ach ja.... Und sollte dann doch mal der Strom in unseren Highlands ausfallen, dann produziert mein Gefährt auch Strom.
In diesem Sinne, viel Spaß und Erfolg noch mit dem Projekt ET 081 und alles Gute."

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Dieser freundliche Zeitgenosse bietet seinen EL308 als Ersatzteilspender an. Darauf aufmerksam bin ich geworden, weil der eben laut Anzeigentext und Beschreibung vom ET081 stammen soll. Ihr wißt, Suchbegriffe und so... Auf meine Frage, ob er Euch mit Tipps, Tricks, Erfahrungsberichten, etc. am erwähnten Motorumbau teilhaben lassen möchte, kam tagelang keinerlei Reaktion. Also nochmal nachgefragt, ob im "Hörselgebirge" Stromausfall herrscht und man nicht üblicherweise auf höfliche Fragen (in brauchbarem Deutsch, mit Anrede und so) auch eine Antwort erwarten könne, kam dann prompt der zitierte Text. Letztendlich der Beweis dafür, dass die Bewertungen auf diesen Portalen völlig für'n Ar*** sind und ob ich nun zum x-ten Male über einen mutmaßlichen Chinamotorumbau berichten muss...? Beste Grüße in den Wartburgkreis, ich wünsche gutes Gelingen, Achs- und Differenzialbruch!
PS: Entweder sind's die falschen Bilder zum Anzeigentext oder es steckt eine wahre Koryphäe hinter der Anzeige und dem behaupteten Motorumbau. Tatsache ist, ein EL308 mit angeflanschtem Untersetzungsgetriebe paßt so niemalsnicht an einen ET081 und ein Drehzahlregler gehört da eigentlich auch nicht dran. Allerdings ist das höchst geheimes Insiderwissen, quasi "NfD - nur im Tresor zu Lesen!"...

Kurioses, oder doch eher ein Fall für's Gewerbeamt?

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Eigentlich sollte ich diese Rubrik so langsam aber sicher umbenennen! Ich habe zumindest den Titel um Kurioses erweitert. Mal abgesehen davon, dass in Ostramondra (Thür., Dörfchen bei Rastenberg, Anm. d. Red.) offenbar noch immer nicht angekommen ist, dass man sich als gewerblicher Anbieter nicht vor Gewährleistungs- und Rücknahmeverpflichtungen drücken kann, verblüfft er mich doch immer wieder auf's Neue! Bis vor einiger Zeit behauptete er felsenfest, der abgebildete Zündchip würde den Zündzeitpunkt berechnen und sogar verschieben und teilte sein Wissen in einer Anzeige auf jenem Portal. Nun behauptet er, es handele sich beim Zündchip um ein Netzteil. Wow!!! Ein Netzteil wandelt nach allgemeinem Verständnis eine Spannung für einen Verbraucher um, sorgt also für die Stromversorgung von einem an ein Stromnetz angeschlossenes Gerät. Es ist absolut verblüffend, welch hoch interessanten Erkenntnisse uns auf dieser Plattform vermittelt werden und die will ich Euch keinesfalls vorenthalten. Leider vermisse ich Angaben zur Eingangs- und Ausgangsspannung und zur Stromstärke, wie sie üblicherweise auf solchen Geräten zu finden sind. Möglicherweise handelt es sich aber um solch neuartiges Netzteil, welches automatisch die benötigten Parameter erkennt und sich selbstständig darauf einstellt...? Es bleibt definitiv spannend (welch ein Wortwitz) und ich dran! ;-) update 05.12.21 - aus dem Netzteil wurde ein Neuteil. Weshalb man das bei ihm als Händler ohne Gewährleistung (offenbar kennt er selbst den Unterschied zw. Garantie und Gewährleistung nicht?) kaufen soll, erklärt er seinen Käufern allerdings noch immer nicht.

Werkstatttttttipp - ich ärgere mich immer, wenn ich Aluteile, vor allem Vergaser in den Händen halte, die stumpf und matt und mit irgendwelchen offensichtlich aggressiven Reinigern supergereinigt und zu 100% ihrem Finish beraubt, aus dem Ultraschallbad kommen. Ganz ehrlich, weder von der Haptik noch von der Optik entsprechen diese Teile dem Original. Nehmt doch zum Reinigen im Ultraschallbad einfachen Diesel, damit bleibt die glänzende, etwas "speckige" Optik und glatte Oberfläche vom Alu erhalten und sauber werden sie allemal. Hier mal als Anschauungsobjekt ein Drehzahlregler vom 308er innen und außen und ein Serienversager nach dem Zusammenbau.

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Und ich hatte schon gehofft...

...Rotax? Nein Rotek lieber Bodo. Rotax wäre die renomierte Österreichische Motorenschmiede, Rotek ist leider nur eine der vielen Handelsagenturen zum Vertrieb eigens für sie gelabelter Importmotoren aus dem Land der aufgehenden Sonne. Ich war wirklich schon in heller Aufregung, einen Rotax-Motor am ET zu sehen - nun gut, leider ein akustisches Mistverständnis. Aber die techn. Daten sollen nicht unerwähnt bleiben, 1-Zylinder, 4-Takt, 270cm³, 5kW (knapp 7PS) bei 3000/Umin Dauerleistung, Spitze knappe 9PS bei 3600U/min...

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Viel interessanter ist, am ET befindet sich ein umgebauter Rotorrechenwender A35 zum Heu wenden. Den werde ich Euch bei den Anbaugeräten in einem seperaten Abschnitt vorstellen. Danke für die Info's und Bilder! :-) 

Edelmähdrescher

Etwas ungewöhnlich auf den ersten und auch auf den zweiten Blick! Dennis bzw. dessen Vater war schon vor gut 20 Jahren ein ET aus dem Wendejahr zugelaufen und wurde so wohl zum Familienmitglied und -erbstück?! Umgebaut noch vom Vater (Motor und AHK hinten, Mähbalken vorn wie beim tschechischen Vorbild des MF70) verrichtet der heute noch so seinen Dienst als Spaß- und Zugfahrzeug. Vorn dran ein 60kg-Kontergewicht, wahlweise mit Handseilwinde zur Eigenbergung. "Hinten dran" der Sitzkarren ist ein Eigenbau aus einer Trabantachse... Solch eine ähnliche Kupplungsvariante haben ich auch auf dem Hof stehen. 

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Absehbar bekommt er wohl dicke Acherstollenreifen in 13" - dann gibts bestimmt auch ein paar Bilder dazu ;-)

Gitterkränze, soso... :-\

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Eine derartige Beschreibung zu Gitterkränzen ist natürlich totaler Blödsinn. Erstens gab es nie Gitterkränze, weder für den ET081 oder für eine der beiden DUZ (20 & 22), noch sind (zweitens) die angebotenen Kränze so in diesem Verkaufszustand weder auf dem ET081 oder einer der DUZ'en zu montieren. Auf dieses Manko hin angesprochen, wurde vom Anbieter eine Adapterplatte als Montagemöglichkeit ins Spiel gebracht, die vom Käufer selbst herzustellen wäre und weder Bestandteil des Angebotes ist und somit auch nicht verkauft wird. Meinen Hinweis, dass es sich dann wohl ganz offensichtlich (!!!) Aufgrund dessen weder um Gitterkränze für einen ET081 oder eine der beiden DUZ handelt, wollte der Verkäufer offenbar nicht verstehen. 4-Loch Trabifelgen passen mit einem (selbst zu besorgenden) Adapter schließlich auch auf einen Mercedes. Wäre ich Rechtsanwalt würde ich die Dinger kaufen und den Verkäufer anschließend wegen böswilliger Täuschung auf Schadenersatz verklagen, den zurück nehmen will er sie "gemäß EU Gesetz" auch nicht... (Vielleicht sollte er mal nachlesen, dass er für den Inhalt seiner Anzeigen und den Verkaufsgegenstand sehr wohl verantwortlich ist und ihn eine "EU-Gesetzgebung" gerade nicht von seinen Pflichten als Verkäufer befreit?!)

"Gekauft wie gesehen..."

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© der User Rolf von der Anzeige oben drüber

38 Anzeigen aktuell, davon 4/5 mit alten DDR-Moped- und Fahrzeugteilen und will dem Interessenten ernsthaft erklären, dass er nicht imstande ist, den eindeutig defekten, weil abgebrochenen Verstellmechanichtsnutz des KS220 zu erkennen. Nein, der Verkäufer veröffentlicht bewußt kein Foto von der oberen Deckelseite. Das ist fast so gut wie der Spruch des Jahres 2022: "Funktion nicht geprüft". Im Zusammenhang mit solchen Pappnasen ist die Totalüberwachung privater Verkaufsanzeigen mehr als wünschenswert, obwohl ich davon ein absoluter Gegener bin. Allerdings ergeben sich durch die Zwangsgewerbeanmeldungen wegen nicht abgeführter Steuern für uns als Endkunden brauchbare Hebel, um solch schwarzen Schafen das Handwerk zu legen und sie zu zwingen, ihren Schrott zurück zu nehmen. 

© der User Rolf von der Anzeige oben drüber

Als Gewerbetreibender kann man sich nicht von der Gewährleistungspflicht befreien! Das durfte letztlich sogar der nette Zeitgenosse (weiter oben) aus Rastenberg mit dem neuen Zündchip als gewerblicher Verkäufer vermutlich nicht ganz freiwillig lernen. Seit Neuestem fehlen die Hinweise "Ohne Garantie und Rücknahme" - na geht doch! Es muss sich wirklich niemand wundern, dass sich "der Staat" immer tiefer in die privaten Bereiche einmischt, auch wenn der Hintergrund leider ein ganz anderer ist und so rein gar nichts mit "Steuervermeidung" oder "Käuferschutz" zu tun hat. Vielmehr geht es um die Totalüberwachung von uns allen und bspw. durch solche Spitzfindigkeiten geschäftstüchtiger Schlupflochsucher, wird dem Staat jedes Mittel zur Repression frei Haus geliefert.
=> Nach meiner Nachricht wurde dann tatsächlich eine Aufnahme vom abgebrochenen Deckel hinzugefügt. Warum denn nicht gleich und ohne "Erinnerung"?! Warum nicht von vornherein mit: "Am Deckel ist offenbar etwas abgebrochen, was genau kann ich nicht sagen." & eindeutiges Bild vom Schaden, wenn man schon vorgibt, keine Ahnung zu haben?! Irgendein Dummer wird sich schon finden, steht ja jeden Tag mindestens einer auf. "Ups, am Deckel ist was abgebrochen, na Sie haben das doch aber auf dem Bild gesehen. Ich schließe jede Sachmängelhaftung aus (verschleiere die aber so gut es geht und weise schon gar nicht auf Mängel hin)."

ET-Dreikantfeile, Dumper light...?

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Bundesarchiv, Bild 183-89014-0004 / CC-BY-SA 3.0

Dieses Ungetüm fand ich beim Stöbern im Kleinanzeigenportal. "Verkaufe einen Aufsitzmäher ET081 mit Eberth 13 PS-Motor" - Wow! Weder Angaben zur Schnittbreite, dem Gewicht oder der Länge, irgendetwas brauchbarem für jemanden, der nicht in der Materie steckt - Fehlanzeige. Die Beantwortung meiner techn. Fragen dauerte etwas und so erfahren wir, dass das Mähwerk 110cm breit ist. Ein paar zusätzliche Bilder soll ich auch noch bekommen - und da sind sie...
Dreikantfeile? Für alle, die das schrechliche Gerät nicht kennen sollten, hier gehts zum Dumper Pico I

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Dank an Marc für die Bilder.
PS: Die Webseite der Feldbahn Guben ist im Übrigen auch eine gute Quelle für Bedienungsanleitungen und Ersatzteillisten für den alten Kram..

Zur Abwechslung mal...

...ein wirklich chicker ET mit Fräse, der da im Kleinanzeigenportal im Mai '23 auftauchte. Wie ich mir so die Bilder ansehe und die Beschreibung durchlese, dachte ich mir: "Nanu, das kennste doch...!". So etwas geht doch runter wie Öl!

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10"-Felgen mit entsprechender Bereifung, Schutztüllen für die Bremsbowdenzüge, Faltenbälge für die Schaltung, neue Bowdenzüge, usw. usf. Viele der Tipps und Tricks dieser Webseite wurden in die Tat umgesetzt und einfach übernommen. Das freut das Herz und hoffentlich den neuen Eigentümer. Schöne Arbeit und kein Vergleich zur Show & Shine-Fraktion mit überpinselten Typenschildern! Danke @ Kai für die Bilder und die tolle Arbeit!

Und weiter gehts im Text. Es gibt mittlerweile auch einen ET081 mit dem bärenstarken 1VD 8/8. Etwas kopflastig ist das gute Stück und auch die Starterbatterie auf der Zapfwellenseite verhindert das nicht. Da merkt man die knapp 100kg Motorengewicht (in der Ausbaustufe des Motors) dann eben doch. Ohne Anlasser, Lima und Keilriemenscheiben sollten es etwa 75kg sein aber auch das ist gegenüber dem EL308 eine ernstzunehmende Hausnummer, der ist nämlich mal fix doppelt so schwer, bzw. hat fast das dreifache Gewicht.

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Mein geplanter Umbau liegt leider seit 1½ Jahren beim Schmied auf dem Werkstattboden, weil der einfach zu gar nix kommt.🥲

Licht am ET081...?!

Ja, Falk hatte mir im Sommer '23 Bilder seines ET geschickt, an dem er einen s.g. Dynastart verbaut hat. Also eine Art Zwitter aus Lichtmaschine und Anlasser. Das ist natürlich eine sehr interessante Nummer und ich gebe zu, sowas bisher gar nicht auf dem Schirm gehabt zu haben. Ich wusste im Hinterkopf irgendwo, dass es sowas wohl gibt, wusste aber weder, wie die Gerätschaften dazu heißen, noch wie's im Detail funktioniert.

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Offenbar wurde der Lenker umgebaut, was eine ziemlich direkte Rückmeldung von der Fahrbahn erwarten läßt. Jeder wie er mag. Mir gefällt die Dämpfung ganz gut und das einzige, was ich tatsächlich mal irgendwann ändern will und werde, sind die unterschiedlich gekröpften Lenkholme. Diese Asymmetrie geht mir wirklich auf den Zeiger. Das ist in etwa so störend, wie wenn das Lenkrad im Auto bei "geradeaus" um ein oder zwei Zähne auf der Lenksäule verdreht oder die Spur heftig verstellt ist. Irgendwann nervts und man änderts und bis dahin funktionierts einfach trotzdem...

Des Rätsels Lösung...

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Ich habe wirklich lange gegrübelt und mich dann doch nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen. mal solch Anzeige im Kleinanzeigenportal zu schalten, in der ich einen an sich völlig harmlosen Gebrauchsgegenstand zu einem völlig utopischen Preis feilbot. Um die Sichtbarkeit der Anzeige ins unermessliche zu treiben, hatte ich solch Kampfbegriffe wie "Scheunenfund", "DDR", usw. einfließen lassen. Bei solch total realitätsbezogener und nachvollziehbarer Preisgestaltung, sollte jedem normal denkendem Menschen eigentlich sofort klar sein, dass es keineswegs um den Verkauf dieser einzelnen, öligen und völlig verdreckten Schraube gehen konnte, zumal, wer den Beschreibungstext aufmerksam gelesen hätte...

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...offensichtlich trennt sich da echt die Spreu vom Weizen. Die Anzeige war etwa eine Woche online und mein Postfach quoll quasi über. Jeden Tag 3 - 17 Anfragen von Leuten, die wegen der Schraube offenbar dringend eine Gesprächsnotwendigkeit sahen. Einige von denen glaubten, besonders witzig zu sein, andere wurden wirklich anmaßend und fast schon beleidigend. Einer fand das sprichwörtliche Haar in der Suppe in Form des fehlenden Doppelpunktes beim Citroën, von dem ich bis heute nicht weiß, wie dieses Sonderzeichen auf einer deutschen Tastatur unter Linux zu reproduzieren sein soll (außer durch Copy & Paste) und ein anderer ließ sich von seiner Frau zum Schraubenkaufen schicken. Interessant dabei, das der überwiegende Teil auf solch wohlklingende Namen wie "Privater Nutzer", "Privat" oder tatsächlich auf den individuellen und besonders putzigen Namen "Nutzer" hörte. Mir war bis dahin gar nicht bewusst, dass solche Sammelbegriffe tatsächlich als Namen zugelassen sind. Ich hatte da schon bei Kevin, Justin und Chantal so meine Bedenken, zumal "Der Felsblock" als Mädchenname wohl eher als ein Programmhinweis zu werten ist... 🤔

Letztendlich hatte ich das Angebot beendet, weil eines völlig klar wurde. Es geht den Autoren solcher Anzeigen offensichtlich nicht um den Verkauf ihrer Waren, sondern lediglich um Kontaktaufnahme zum Austausch von Nettigkeiten auf hohem Niveau. Einen anderen Grund, solch Angebote zu erstellen, konnte ich bisher nicht ausmachen.

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Noch ein Dynastart-Umbau bei Krefeld. Leider ohne Funktion, da ihn der Verkäufer auf dem Kleinanzeigenportal wohl auch nur unfertig übernommen hatte und loswerden will. Vielleicht findet sich ja der Käufer hier ein und stellt seinen ET mal vor? Dank an Andrew für die Bilder.

Dieser interessanter ET tauchte im Mecklenburg Vorpommernschen auf. Ein graugrüner Traktor aus dem farbenfrohen Jahr 1987 n. Ch. und einigen Umbauten, die Euch sein stolzer Besitzer gern zeigen wollte. 

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Zum einen sind da die 10cm Spruverbreiterungen und 15kg Radgewichte pro Seite, zum anderen auch die Pflugkupplung und die Luftfilterlösung, wie man sie von seeeehr alten Motorrädern kennt. Luftklappe "ZU" zum Starten, um das Gemsich anzufetten. Befeuert wird der über Reißlein angezogene EL308 Übrigens durch einen BVF 24N1 mit 40/80iger Bedüsung. Als besonderes Highlight sei Euch vermittelt, dass der Jörg dem ET völlig unabhängig von meinen Ausführungen zum Getriebe bereits ein 3. Kurgellager spendiert hatte, weil da mal der Führungsbolzen (gelber Pfeil / Beispielbild) vom Differenzial gebrochen war. Jörg vertritt die Ansicht, dass dieser Bolzen aufgrund der großen Räder brach. Die Spurverbreiterungen (aus T088-Streuwalzen) waren wohl noch gar nicht montiert. Das halte ich für möglich, wenn solch großes Rad einen seitlichen Schlag aushalten musste, bspw. beim Umkippen des ET oder beim seitlichen Dagegenknallen gegen irgendein Hinderniss. Das ist schließlich ein Stahlbolzen mit 16mm Ø, der bricht nicht "einfach so". Möglicherweise war's ein Materialfehler oder ein Folgeschaden. Meine Überlegungen dazu, hatte ich auf der Getriebeseite bereits erläutert, was da durch die enormen Hebelarme der Spurverbreiterungen passieren kann. Jedenfalls hat er den Bolzen verstärkt und die Bronzelagerung in den Antriebswellen dementsprechend ausgedreht.
Beachtet mal die supergeniale Bedienmöglichkeit der Differenzialsperre! Danke @ Jörg für die Bilder.

Heizölporsche

Ein weiterer 1VD8/8 nagelt im Südharz durch die Lande. 13"-Trabiräder, nebst Verbreiterung und 3t-Anhängerachse am HP400. Wenn ich das richtig sehe, ist das die Zugstange vom Fortschritt e931 - mit zugehöriger Lichtanlage dürfte das sogar eine Betriebserlaubnis geben, denn die Fortschrittkombi aus e930/931 mit HP350/400 war vom KTA für den Straßenverkehr geprüft UND freigegeben.

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Ist ein chickes Gerät, danke @ Thorsten für die Bilder!