Motor EL65

Ich habe mittlerweile auch ein paar EL65 hier rumstehen und werde über kurz oder lang auch auf diese Motoren etwas näher eingehen...

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technische Daten:

  • Einzylinder-Zweitakt mit Umkehrspülung
  • Hubraum 63,7cm³
  • Drehzahl zw. 3000, bzw. 4500U/min mit den verschiedenen Drehzahlreglern oder zw. 2000 und 4800 U/min mit Bowdenzugsteuerung
  • Drehrichtung links oder rechts (EL66) auf Antrieb gesehen
  • Leistung 1,5 PS/3000 U/min oder 2,0 PS/4500 U/min
  • Drehmoment 3,6Nm/2800 U/min
  • Verbrauch 0,9l/h bei Volllast, 1:25 Gemisch
  • Gewicht 11kg

Den Motor im Bild hatte ich vor einigen Jahren im thüringischen Bad Berka erworben. Er soll auf einem Betonmischer K75/B gelaufen sein und ist insgesamt in einem ziemlich guten Zustand. Einzig der Verstellkram des originalen Vergasers (Druckstange) ist eigenartigerweise ziemlich verschlissen, aber das rührt wohl aus den verschiedensten "Einstellversuchen", ggf. auf den Verschleiß aufgrund von Vibrationen her? (nein, da war die Teillastnadel verbogen - siehe weiter unten im Text) Montiert war noch ein Untersetzungsgetriebe, aber das hat bereits einen Interessenten gefunden. Für faire 60,- € kann ich da wirklich nicht meckern. Der Motor soll mit nagelneuem Vergaser auf einem kleinen 0,63kVA-Notstromer zum Einsatz kommen, dessen Motor und / oder Drehzahlregler vom Vorbesitzer offenbar völlig verheizt wurde.

Im besagten Drehzahlregler hatte ich zwar ausreichend Öl gefunden, allerdings auch einen Haufen Späne und Aluabrieb. Letztgenannter stammt vom Innern des Dehzahlbegrenzergehäuses und wird von den Gewichten auf der Begrenzerwelle bei zu hoher Drehzahl abgeschliffen. die Stahlspäne kommen offenbar von der Wellenverzahnung, denn die ist völlig fertig. Allerdings fehlte im Inneren das abgebrochene Druckplättchen der Verstellhebelachse. Dieses Reststück scheint zu groß, um durch die Ölöffnungen in den direkten Wirkbereich der Fliehkraftverstellung gelangt und dort zerkleinert worden zu sein. Also war da schon mal jemand bei, um dieses Bruchstück aus der vorderen Kammer zu entfernen. 

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Verkauft wurde mir der kleine Notstromer mit zuuuuufällig am Vortag zum Probestart gebrochener Feder vom Seilzugstarter. Damit war ein Vorführen vor Ort natürlich nicht möglich. D.h. der Schaden am Drehzahlbegrenzer wurde auf diese Art und Weise bewusst verschleiert. Ein Video vom Probelauf wollte mir der Verkäufer schicken. Der Motor sieht nicht so aus, als ob er schon mal vom Generator getrennt wurde, allerdings werde ich auf Spurensuche gehen, sobald ich ihn getrennt habe und mir die Verzahnung für die Drehzahlreglerwelle auf dem Kurbeltrieb und natürlich auch den Sicherungslack vom Betriebsstundenzähler näher ansehen. Angeblich soll der kleine Generator knappe 20 Betriebsstunden haben und damit defakto neu sein. Auch das war natürlich ein Kleinanzeigendeal und Ihr seht, man wird bis auf wenige Ausnahmen ganz bewußt betrogen und hinters Licht geführt. Ich mutmaße mal, da der Vorbesitzer meinte, er hätte noch einen baugleichen Generator (Probelaufvideo, klingelt da was?), dass er die defekten Teile einfach nur hin- und hergetauscht hatte. Nachdem ich eine neue Feder eingebaut hatte, sprang der Motor erst nach ein paar "Zaubertricks" an. Da liegt die Vermutung nahe, dass da eben kein "Probelauf" stattfand. Ich werde sehen, ob der Betriebsstundenzähler unberührt ist und natürlich auch einen Blick auf die Kohlen und die Schleifflächen vom Generatorläufer werfen.
Achtung: Bei den Federn / Seilzugstartern gab es zwei verschiedene Ausführungen die untereinander nicht kompatibel sind! Die Starter können aber im Ganzen problemlos gegeneinander getauscht werden. Schaut Euch bitte die Federaufnahme ganz genau an, da gehören weder Schrauben mit dicken Köpfen noch sonst irgendwelcher Blödsinn eingebaut. Der Grund weshalb Eure Federn brechen ist, dass Eure Startseile zu lang und nicht entsprechend eingestellt sind. Damit spannt Ihr die Federn bei jedem Startvorgang zu weit und deshalb brechen sie. Also Startseil entsprechend einkürzen, dass da ca. 2 - 2½ Umdrehungen der Feder bei komplett abgezogenem Startseil auf der inneren Führung verbleiben und die Feder wird niemals kaputt gehen!

Was will der Typ mit solch kleinem Generator? Rund 500 Watt elektr. Leistung ziehen doch nicht die Salami vom Brot!!! Nein, natürlich nicht, 500W reichen aber aus, um die Tiefkühltruhe für's Hundefutter mal für 1 - 2h/Tag kühlen zu lassen und ggf. die Wasseruhr und -leitung mit einer Begleitheizung oder der Motorabwärme frostfrei zu halten. Mit dem minimalen Verbrauch ist das einfach nur eine simple Rechenaufgabe mit der Anzahl der (gefüllten) Reservekanister. Da sich unsere gewählten Volksvertreter in der Regierung nun ganz offen gegen ihren Amtseid und die Interessen des eigenen "Pöbels" (O-Ton Frau Lieberknecht als ehem. Landeschefin von Thüringen und da gibt es mittlerweile viele Beispiele vom Fallenlassen der politischverbalen Masken) stellen, sollte man einfach ein bissel vorbeugen. Wir konnten u.a. in Jugoslawien, im Irak und in Lybien eindrucksvoll im TV miterleben, wenn die Infrastruktur zerkloppt wird und können uns live und in Farbe ein Bild ganz aktuell in der Ukraine davon machen, was das für uns Zivilisten bedeutet.

Lwiw bei Nacht um den 10./11. Oktober '22 ist in etwa das, was uns vermutlich bei der Energiepolitik dieser Regierung, den plötzlich weltweit in Rauch und Flammen aufgehenden Energieinfrastrukturbauwerken und nach dem Weihnachtsheileweltjubeltrubeleiterkeitirrsinn auch bevorstehen wird. Hoffentlich ohne das Heulen der Luftschutzsirenen und Einschläge von Kalibr-Marschflugkörpern, wobei ich das auch nicht ausschließen kann! Ich nehme noch Wetten entgegen, wann Turkish-Stream platzt um Europa endgültig als Konkurenten für die US-Wirtschaft aus- und als neuen Absatzmarkt einzuschalten. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde und deswegen bleiben auch die Ermittlungsergebnisse zu Nord-Stream geheim, quasi NfD, "Nur im Tresor zu lesen!". Glaubt Ihr nicht? Lest weiter!

Nach Verneinung von Erkenntnissen zu den Hintergründen der Nord-Stream-Sprengung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Żaklin Nastić der Partei Die Linke, erweitert die amtierende Bundesregierung im Rundumschlag die Geheimhaltung umfassend.

"... Darüber hinaus ist die Bundesregierung nach sorgfältiger Abwägung zu dem Schluss gekommen, dass weitere Auskünfte aus Gründen des Staatswohls nicht – auch nicht in eingestufter Form – erteilt werden können. ..."*

*Quelle: Anti-Spiegel / Thomas Röper
*Originalantwort der Bundesregierung

Das erinnert mich an diese Phrase aus den USA, dass "aus Gründen der nationalen Sicherheit" irgendwo in Hintertimbuktu Bomben auf Hochzeitsveranstaltungen geworfen und wahllos Zivilisten aus Hubschraubern abgeknallt werden müssen und Menschen, die solche Sauereien aufdecken, jämmerlich im Knast verrecken. Wie war das doch gleich mit den NSU-Akten, für 120 Jahre bleiben die "zum Schutz der Beteiligten" hinter Schloss und Riegel.

"...Ihr schreibt uns unsere Feinde vor. Öffnet Verbrechern Tür und Tor! Ihr sagt Russland ist der Feind. Durch die sind wir heute erst vereint. Die räumten damals ihr Quartier. Ihr aber lasst die Amis hier. Ihr macht auch keinen Vertrag für Frieden, ihr habt ihn absichtlich vermieden. Drum sage ich es heut und hier. Ihr seid bloß ihr, ihr seid nicht wir."

Unbekannt auf einer Demo im November 2022

Quelle: blob:https://webk.telegram.org/af63c46d-2d4e-48c3-a5ea-ed35dd8260ee
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Der Betriebsstundenzähler scheint unberührt und nach Wegpusten und -pinseln der dicken Staubschicht waren die Verschraubungen der Leitungen zum Zähler (und alle anderen diesbezüglich) nicht erkennbar bewegt worden. Die s.g. "Finow-Steckdose" wurde mal gegen eine ganz normale Steckdose einer Verlängerungsschnur getauscht (typischer DDR-Friem eben), aber da hatte ich sowieso vor, anstelle dieser Bastellösung eine richtige Schukosteckdose im Gehäuse zu montieren. Das läßt zumindest hoffen, dass am Notstromer tatsächlich "nur" die verschlissenen Teile irgendeines anderen Gerätes verschraubt wurden.

Leider ist ein Motortausch am GAB0,5 nicht mal eben fix mit drei Schräuchen raus- und wieder reindrehen zu machen, aber darauf läuft es leider hinaus. Ich hatte beide Kugellager der Drehzahlreglerwelle gezogen und mit ausgedrehter Zündkerze den Motor mal langsam durchgedreht, um mit Taschenlampe einen Blick auf die Verzahnung vom Kurbeltrieb zu werfen. Dieser Vollhonk von Vorbesitzer hat also nicht wie angenommen nur verschlissene Teile hin- und hergetauscht, sondern tatsächlich den Drehzahlregler am Motor durch überdrehen geschrottet. Die Verzahnung auf der Kurbelwelle sieht exakt genau so zerkloppt aus, wie die Welle oben im Bild. Wie das Plättchen (2. Bild oben) abbrechen kann, erschließt sich mir noch nicht wirklich, kann aber bei der geringen Gesamtlaufleistung eigentlich nur auf rohe Gewalt an der Drehzahlverstellmechanik zurück zu führen sein. Der Rest ist dann pure Dummheit und Null Plan von der Materie. Wir erinnern uns, 225V, 50Hz - dazu braucht der Generator ziemlich exakte 3000U/min und genau dafür ist der Drehzahlregler da. Zur Erinnerung, rein zuuuuufällig war am Tag vor dem Verkauf die Feder vom Reversierstarter gebrochen.

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Wie schon gesagt, Motortausch ist eine OP am offenen Herzen. Zuerst müssen mal Generator und Motor aus dem Gestell, dann Vergaser, Hitzeschutzblech zwischen Motor und Schaltkasten ab und der Auspuff sollte auch runter, um ein bissel Platz zum Arbeiten zu haben. Der Elektroschaltkasten muss nicht demontiert werden, allerdings der hintere Deckel unter dem die Kohlen (blaue Pfeile, die übrigens sehr gut aussehen mit gut 19 Betriebsstunden) sitzen, müssen ausgebaut werden und die beiden M4er Schrauben (rote Pfeile), welche das Lagerschild (unten, roter Pfeil) halten, müssen raus. Danach die drei M6er Muttern lösen, welche den grünen Deckel am Generatorgehäuse sichern (unten, blaue Pfeile) und dann kann man den kompletten Motor mit Läufer vorsichtig aus dem Gehäuse ziehen. Im Grunde ganz simpel, man muss nur wissen was zu machen ist und in welcher Reihenfolge. Sollte sich das Gehäuse nicht trennen lassen, klebt warscheinlich die grüne oder blaue Farbe. Dort hilft die Klinge eines Teppichmessers und ein paar sanfte (!!!) Schläge mit dem Gummihammer links und rechts auf die Fußstrebe vom Generatorgehäuse, während man gleichzeitig am Motorgehäuse festhält. Das ganze muss nur etwa 1cm auseinander rutschen, danach kann man's vorsichtig ziehen.

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Um die Generatorwelle von der Kurbelwelle zu demontieren, sind die drei M6er Schrauben am Lüfter raus zu schrauben und danach kann die Läuferwelle durch ein bissel seitliches Wackeln vom Gegenstück auf dem Kurbelwellenkonus gelöst und zur Seite gelegt werden. Das ist nur ineinander gesteckt und wenn Ihr zwischen dem dünnen Blech der Luftschaufeln und dem Gehäusedeckel in den schmalen Spalt schaut, könnt Ihr auch die Trennstelle sehen (Hebeln bringt da nix!). Der Rest ist mit Abzieher zum Runterziehen des Gegenstückes vom Kurbelwellenkonus selbsterklärend.

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Denkt an das Reinigen und Fetten der Konusverbindung vom Kurbelwellenstumpf und dessen Gegenstück vom Generatorantrieb und wenn Ihr einmal das Reinigungsflies in der Hand habt, dürft Ihr auch die Schleifflächen der Kohlen (gelber Pfeil, Bild oben drüber) von Rückständen, Dreck, etc. vorsichtig befreien... Fett am Kugellager der Generatorwelle kontrollieren. Das war's schon, d.h. der Generator sollte wieder Strom und mit vernünftig eingestelltem Regler und sauberem Öl auch eine saubere Frequenzkurve liefern. Zum finalen Einstellen des Reglergestänges benötigt Ihr einen einfachen elektrischen Verbraucher mit 500W und ein Messgerät, mit dem Ihr Euch die Netzfrequenz anzeigen lassen könnt.

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Durch Längenänderung der Reglerstange läßt sich die Drehzahl vom Motor und damit die Frequenzkurve zwischen 49 und 51Hz exakt justieren. Das ist leider nicht ganz richtig, da habe ich Quatsch geschrieben. Durch die Längenänderung der Reglerstange läßt sicht der Verstellwinkel der Regelmechanik richtig einstellen. Die Drehzahl ändert und stellt sich durch Federkraft des automatisch nach oben gezogenen Gasschiebers (jeder "normale" Vergaser funktioniert genau anders herum!!!) und der über das Regelgestänge entgegengesetzt wirkenden Fliehkraft im Drehzahlregler ein. Warum zw. 49 und 51Hz? Weil die elektrischen Geräte diese 2% Frequenzabweichung können (1% = 0,5Hz bei 50Hz Netzfrequenz). Durch Schaltvorgänge bei den angeschlossenen Geräten und der trägen Regelmechanik schwankt diese Frequenz beim Notstromer. Deswegen macht da im Regler auch frisches Öl (SAE90 GL3) Sinn, um die Reaktionszeiten so gering wie möglich zu halten. Mit dieser Schraube (gelber Pfeil) wird im Übrigen das Standgas am 16er BVF eingestellt.

So, läuft wieder der Kleine. Strom bringt er auch (hatte ich vorher schon getestet) und auch das Regeln funktioniert zufriedenstellend. Nun warte ich nur noch auf mein neues Multimeter (mein altes kann leider keine Frequenz anzeigen), um 's zu kontrollieren. Den Starter muss ich noch richtig positionieren, die "fliegende Steckdose" gegen eine fest montierte tauschen und den Tank entrosten, bzw. dem Notstromerchen eine brauchbare Tankgröße spendieren, dass der im Zweifelsfalle auch über Nacht durchlaufen könnte. Die originalen 3,5l reichen ja nur knappe 4h... Das Nebeln liegt am alten Sprit im Basteltank. Das müssten noch Reste der 1:22,5-Rizinusölmischung vom September '21, also von vor über einem Jahr sein. Fazit: Läuft. Für richtig Strombedarf habe ich noch einen BEA 3,5 mit 3,5kVA bei 225V (und das ist schon fett Leistung für einen Notstromer!) oder das GAB-4 mit 4kVA und 380V. An letztgenannten kann man die dicke Kreissäge anschließen... ;-)

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Pfusch am Bau? Der Austauschmotor lief zwar, allerdings hatte ich dem pauschal einen neuen Vergaser spendiert. Im vorherigen Pumpenbetrieb, lief er nicht so wirklich gut, was ich u.a. mit der schleifenden Selbstbaufhardyscheibe zwischen den Flanschen in Verbindung gebracht hatte. Wie ich den originalen Vergaser auf mache, kam mir dann das entgegen. Wie um alles in der Welt, bekommt man solch krumme Nadel in die Düse? So weggeknickt sieht das so aus, als ob das eine Art Drehzahlbegrenzungspfusch für den ursprünglichen Betonmischerbetrieb gewesen sein soll, oder die Düse für den Vergaser gar nicht vorgesehen und zu lang war. Der Sache muss ich mal auf den Grund gehen! Ich hatte mich nur gewundert, dass der an sich auf halbem Weg gut laufende Rundschieber ohne erkennbaren Grund nicht nach oben aus dem Vergasergehäuse heraus wollte. Dazu bedurfte es etwas mechanischem Nachdruck. Kein Wunder, wenn die Nadel im Düsenstock klemmt. :-\  

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Ursprünglich hatte ich mir den EL65 mit angeflanschter Pumpe als Ersatz zum Bewässern meiner Hundewiese gekauft, nachdem mein Fortschritt auf diesem Gebiet völlig versagte. Mit dem wackeligen E931 kann man mal eben fix ein Regenfass leer pumpen. Um den eine Stunde zum Bewässern einer Wiese laufen zu lassen, muss man schon ziemlich schmerzbefreit sein. Rechts im Bild das Problem. Die wirklich gute Pumpe "hängt" im Betrieb quasi nur auf dem Keilriemen und belastet und spannt diesen lediglich durch's eigene Gewicht. Das ist ein wahnsinniges Gewackel auf einer instabilen Maschine (bzgl. Standfestigkeit, Kippmoment, etc.), bei dem man wirklich Angst haben muss, dass der Keilriemen nicht einfach runter fliegt. Der Fortschritt kann viel, gar keine Frage, aber die wenigsten Dinge m.M.n. wirklich richtig gut. Dazu kommt die irrsinnige Lärmkulisse vom S51-Motor und glaubt mir, das ist etwas ganz anderes, wenn man auf dem Moped sitzt und Drehzahl in Geschwindigkeit umgesetzt wird, wie wenn die gleiche Drehzahlkulisse direkt vor einem die ganze Zeit herumlärmt und letztlich nix passiert. Ich mag den Fortschritt nicht wirklich, da passten Motoren- und Maschinenkonzept einfach nicht zueinander, was hier letzlich sogar bestätigt wird.

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Leider habe ich zu den kleinen EL-Pumpen bisher keine Dokumentation gefunden. Sie sind mit 1¼ Zoll Anschlüssen saug- und druckseitig ausgerüstet, haben aber leider im Gegensatz zur Fortschrittpumpe (1") kaum Ansaughöhe. Allerdings scheinen sie eine recht beachtliche Förderhöhe zu haben. Solch richtig aussagekräftigen Test, ggf. sogar mit Video habe ich bisher leider noch nicht geschafft. Zum einen standen im letzten Sommer Wolltiere als Rasenmäher auf der Wiese und als ich dann endlich mal bewässern wollte, streikte die EL65-Pumpenkombi nach ein paar Umdrehungen, weil die selbstgeschnitzte Hardyscheibe vom Außendurchmesser zu groß war und geschliffen hatte... Da war dann die Reibung etwas hoch für den kleinen EL65, zumal ja auch der Vergaser nicht so richtig wollte mit der krummen Nadel.

Jedenfalls soll nun der ehemalige Motor vom Notstromer an die Pumpe angeflanscht werden und dazu muss ich die Drehzahlreglerwellenbohrungen verschließen. Auspuffseitig ist das im Grunde kein Problem, der Deckel ist ja komplett geschlossen, nur vergaserseitig war ich bisher der Meinung, dass es dort entsprechend geschlossene Deckel geben müsste. Nein, gibt es offenbar nicht. Die Motoren ohne Drehzahlregler haben eine komplett andere Gehäusehälfte. Das ist mir allerdings auch erst aufgefallen, nachdem ich mir den kleinen 65iger bei Merseburg abgeholt hatte. Das ist nämlich ein Kandidat mit originalen 4500U/min über den 16er BVF mit Bowdenzug. 

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Zwei Verschlussstopfen statt der Kugellager für die Drehzahlbegrenzerwelle aus Polyamid sollten es auch tun und einen 16er Vergaser vom Fortschritt habe ich auch noch. Dann soll die Pumpe in einen Tragrahmen von solch einem Notstromer und damit doch eigentlich perfekt zur Hundewiesenbewässerung ab 2023 einsetzbar sein, so ich mir den Sprit dann noch leisten kann...

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Steffen, der saucoole Typ mit der #21 hat mir die Tage was richtig fettes "sichergestellt". Einen 12V-Notstromer mit Batterielade- und Stromabnahmefunktion, aber eben auch mit Anlasser und das ist ja einfach nur obercool. Rund 50A kann der etwa - damit sollte er auch als Starthilfegerät funktionieren - dazu muss ich mir wohl mal ein passenden Kabelsatz bauen. Vorgesehen waren die wohl ursprünglich für einen Beleuchtungssatz u.a. bei den Feuerwehren. Dazu gehörten noch Stative, dicke Scheinwerfer, wahlweise mit Streuscheibe für eine breite Flächenausleuchtung. Ich hatte mal solch einen Scheinwerfer, viele Jahrzehnte ist's mittlerweile her und ich weiß auch noch, wo ich den gefunden hatte und erinnere mich nun auch daran, dass in der Kiste auch noch ein Stativ lag. Tschaaa - damit konnte ich als damals so ca. 16-jähriger nix anfangen und auf dem Klapprad war das auch ein bissel schwer alles zu transportieren. Den Scheinwerfer und das Verlängerungskabel hatte ich mir mitgenommen, Stativ und Holzkiste blieben damals auf der Pritsche unter der Sitzbank und kurz darauf war die ganze Reihe abgestellter grüner Ello's auf Nimmerwiedersehen abtransportiert - die wilden Wendezeiten 1989/90... Das "Benzin-Elektro-Aggregat, Gerät 8029" braucht ein paar neue Gummimetalllager zwischen Schaltkasten und Generator, dann ist der wieder einsatzbereit.

Potz, Blitz & Donnerhobel

Auf einer meiner Besorgungstouren erwarb ich neben dem Ersatzteilspender auch eine Ersatzteilliste von 1989 (also die letzte) und wie ich so durchblättere und überlege, ob ich nun diese mit den Umrisszeichnungen oder die wesentlich schönere und ältere, aber schlechter erkennbare mit den "richtigen" Abbildungen scannen soll, stoße ich auf dieses Bild:

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What!? Ein Tankaufkleber (eigentlich ja ein Abziehbild) mit Gemischhinweis 1:50 !!! Neugierig geworden und weiter geblättert (ja, ich blättere immer von hinten nach vorn), fiel mir doch tatsächlich auch noch diese außenliegende Zündanlage für den EL65 auf... Der Sache muss ich mal genauer auf den Grund gehen. Die Zündungsgeschichte hatte ich schon im Zusammenhang mit den EL308-Zündungen und den Bootsmotoren (Tümmler und Forelle) angesprochen, aber der Gemischhinweis haut dem Fass den sprichwörtlichen Boden aus. Ich habe bisher in keiner der älteren Publikationen zum Motor diese Gemischzusammensetzung gefunden, d.h. ausnahmslos die 1:25. Dazu muss ich wohl doch mal einen Termin in Chemnitz machen, denn es muss hierfür offizielle Werkstattinformationen gegeben haben.

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Nach ersten Recherchen geht es bei den Motoren um die Lager am Kolbenbolzen. In den ersten Ersatzteillistem u.a. auch im WHB zum EL65 besitzen die Motoren noch Bronzegleitlager am Kolbenbolzen. Diese Motoren sind zwingend (!!!) mit 1:25 zu betreiben. Die Bronzelager wurden irgendwann zur Revision ausgetauscht oder teilweise ab Werk gegen Nadellager am Kolbenbolzen ausgerüstet und sind nach meinen Erkenntnissen für 1:50 freigegeben. Diese Angaben bleiben aber ohne Gewähr und auf eigene Verantwortung, da mir hierzu jede techn. Dokumentation fehlt. In der 1989iger Ersatzteilliste zum EL65, fehlt bspw. der Kolbenbolzen komplett, sowohl in der Zeichnung, als auch in der Teileliste, dafür haben die Motoren noch Pleulbuchsen. Also Obacht und im Zweifelsfalle nachschauen!

Vergaser BVF 16N1-4, 16NS1-2 (16NS1-3) & NKJ153-2

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aus einer Ersatzteilliste aus den 1960igern

Auf die kleinen BVF 16N-Vergaser muss ich vllt. doch noch etwas genauer eingehen. Zum einen gibt es zu den Sonder-Vergasern kaum Informationen im Netz, zum anderen sind die doch etwas anders aufgebaut, als die bekannten Vergaser für S51, "Schwalbe" & Co.

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Es gab zum einen die BVF 16N1-4 (̣↑ Abbildung 2). Das sind die "Bowdenzugvergaser" die m.M.n. mit den Vergasern der Simsons nahezu baugleich sein dürften. Einziger sofort sichtbarer Unterschied wäre der Schraubflansch für den Luftfilteranschlusstrichter und natürlich (so noch vorhanden), der Direktchoke. Auch die Bedüsung unterscheidet sich leicht, aber im Prinzip sind diese Vergaser auch heute noch im Nachbau zu bekommen und damit im Verschleißfall austauschbar.

Interessanter sind die 16NS1-2 (Abbildung 1) als s.g. Nadeldüsen-Flachschiebervergaser mit Stellhebel, wenn man der BVF Typisierung logisch folgt (die Vergaser von EL150 und 308 sind KNBS = Kolben-Nadeldüsen-Block-Vergaser mit Stellhebel). Allerdings scheint diese Liste, die durch die Weiten des weltweiten Netzes geistert, eine mit uralten Bezeichnungen zu sein.  Meiner Meinung nach sind das klassische Rundschieber-Vergaser. Ein Flachschiebervergaser hat, wie der Name schon sagt, einen abgeflachten und keinen zylindrischen Schieber zum Regulieren der Luftzufuhr, was u.a. dem Ansprechverhalten zugute kommt und natürlich die Gesamtbaulänge des Vergasers reduziert. Ich habe auch die Bezeichnung Nadeldüsen-Kolbenschiebervergaser gefunden und die beschreibt den Vergaser zutreffend, als die Bezeichnung aus der alten Liste. Legt man die eingeprägte Vergaserbezeichnung zugrunde, wären das 16N1S-2 (hin und wieder werden die so angeboten). Er wird aber in allen mir bekannten Publikationen als 16NS1-2 (Ø16mm Durchlass, Nadeldüsen-Kolbenschiebervergaser mit Stellhebel, Typ 1, Ausführung 2) bezeichnet - nur falls das zu Irritationen führen sollte.

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Diese Vergaser sind ausschließlich für manuell eingestellte Drehzahlen ≤3000U/min, bzw. fliehkraftgeregelte Drehzahlen mit zumeist 3000U/min (es gab wohl auch Drehzahlregler mit 4500U/min) vorgesehen. Die Besonderheit der Vergaser ist, dass die Schieber im Gegensatz zu einem normalen Vergaser durch eine kleine Zugfeder nach oben gezogen werden. Durch die Position des Stellhebels oder durch die Verstellgestänge des Drehzahlreglers werden sie gegen diesen Federdruck begrenzt und eingeregelt.

Bedüst sind die Vergaser original mit einer 65iger Hautdüse, einer 35iger Standgasdüse und einer Teillastnadel mit der Kennzeichnung "07" (2A513 ltd. 1989iger ET-Liste). Ihr habt oben die "Pfusch am Bau-Nadel" gesehen, die brauche ich tatsächlich nirgendwo mehr einbauen.

Der Vollständigkeit halber wäre noch der BVF 16NS1-3 zu erwähnen. Das ist der Vergaser für den entgegen dem Uhrzeigersinn drehenden EL66. Das aber nur für Identifizierungszwecke, falls irgendwem von Euch mal solch ein extrem seltener Vergaser in die Hände fallen sollte. Die Unterschiede finden sich tatsächlich in einer anderen Teillastnadel (aber welche, darüber schweigen sich die Bücher wieder aus) und im logischerweise (vermutlich seitenverkehrt) anders aufgebautem Lagerbock und Handhebel. In der 1989iger Ersatzteilliste ist weder ein rechtsdrehender EL66, noch der zugeörige Vergaser 16NS1-3 erwähnt, dafür aber der Vergaser BVF NKJ153-2. Es ist also anzunehmen, dass es offenbar keine Verwendung für rechtsdrehende Motoren gab und diese folglich auch nicht (weiter, so überhaupt) produziert wurden. Um Euch völlig zu verwirren: Laut Lieferliste für die 65iger wurden die EL66 als EL65/205 (zur Identifizierung über das Typenschild) bezeichnet und ausschließlich mit dem Untersetzungsgetriebe ausgeliefert. Da alle Untersetzungsgetriebe der EL-Motorenbaureihe nur eine Zahnradpaarung hatten, wird also die Drehrichtung immer umgekehrt, was im Falle des rechtslaufenden EL66 mit Getriebe eine untersetzte Drehzahl im Uhrzeigersinn ergab. Damit macht das Angebot eines rechtsdrehenden Motors absolut wieder Sinn. 

Die Vergaserbaureihe NKJ153-x wurde wohl u.a. am Simson-Motor M501 (KR51 "Schwalbe", S50, etc.) verbaut und soll dort statt des 16N1-1 z.T. bis heute klaglos seiner Arbeit nachgehen. Das ist ein Vergaser mit Ø15mm Durchlass, aber das nur am Rande. Gesehen habe ich solch einen Vergaser live bisher noch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass diese "kleineren" Vergaser deutlich zur Spritzigkeit der (S)EL-Motoren, bspw. im Kettensägenbetrieb beitragen. Diesen Effekt konnte ich beim BVF 21N1 am EL308 auch beobachten. Vermutlich wurde der NKJ153-2 an den Motoren verbaut, weil dessen innere Mechanik am Schwimmer für meine Begriffe weniger filigran und damit wahrscheinlich weniger störanfällig ist, als bei der 16N1-Baureihe. Die Unterschiede könnt Ihr Euch im Downloadbereich direkt ansehen, dort sind beide Baumuster in Originalbeschreibung hinterlegt. Am EL65 wird der Vergaser mit einer 70iger Hauptdüse (Achtung: M6x0,75) und einer 04er, bzw. 2A413er Nadel bedüst.

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Bzgl. der Teillastnadel am Vergaser sind da noch ein paar Fragen offen. Die "07"er-Bezeichnung auf der verbogenen Nadel scheint die alte Originalbezeichnung zu sein. Die "2A513" stammt aus der '89iger Ersatzteilliste und gibt man diese Bezeichnung in den Suchmaschinen ein, wird man bei der aktuellen Düsennadel "04" als MZA-Analoga fündig. Ich muss dazu wohl mal die alteingesessenen Mopedschrauber befragen, ob die dazu noch Unterlagen haben. Bei den "aktuellen Teilehökern" braucht man i.d.R. leider nicht nachfragen, denn die kennen weder die alten, noch die ganz alten Nadelbezeichnungen, noch wissen die, dass es mehr als drei 16N1-Varianten gab und gibt und haben demzufolge von einem 16NS1-2 noch nie etwas gehört. Da gab es mit Sicherheit direkt von BVF auch mal Unterlagen dazu. Vllt. habe ich Glück und einer von Euch kramt sowas mal aus dem Nähkästchen hervor. (<= das ist kein Zaunspfahl, sondern ein Brückenpfeiler einer Autobahntalbrücke, mit dem ich da winke!)

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Ich habe mal den Versuch gemacht und eine aktuelle MZA-Teillastnadel, die u.a. nach o.g. Quelle als Ersatz für die 2A513 herhalten soll, direkt zu vergleichen. Oben die "07"er Baupfuschnadel, unten eine aktuelle "04"er MZA-Teillastnadel. Wie Ihr unschwer erkennen könnt, sind die Nadeln nicht vergleichbar. Der Motor sollte auf diese Weise falsch bestückt, wie der sprichwörtliche Sack Nüsse laufen.

update: Die vermeintliche 2A513 erwies sich dann nach Rücksprache mit dem Händler als Tippfehler und die "04"er Nadel wird korrekterweise als 2A413  bezeichnet. Damit wären die Bausteinchen dieser neueren Bezeichnung für die Teillastnadeln gefunden. Also die letzte DDR-Bezeichnung für BVF-Teillastnadeln (nicht nur beim 16N) folgt diesem Schema am Beispiel der 2A513:

2

A

5

1

3

Durchmesser der
Teillastnadel in
Milimeter

Nadeltyp
A = Kerben im oberen Drittel
B = Kerben im mittleren Drittel

Anzahl der
Kerben für's Halteplättchen

Anzahl der Rillen
zur Kennzeichnung
direkt unter den Kerben

Anzahl der Rillen
zur Kennzeichnung
ca. 1cm tiefer als Pos. 4

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Das ist an der abgebildeten Teillastnadel gut zu erkennen. Tatsächlich habe ich diese Nadel in einem 16N1-4, also dem "Bowdenzugvergaser" von meinem 1989iger EL65 gefunden, den ich in Merseburg erworben hatte. Ganz offenbar wurde die Bedüsung dieser Vergaser zwischenzeitlich vereinheitlicht. So lassen sich die unterschiedlichen Angaben in den Ersatzteillisten verschiedener Jahrgänge interpretieren. Bei den größeren BVF-Vergasern (20iger od. 30iger Baureihe) für eine der MZ gibt es bspw. eine 2,5A513, die aufgrund ihres größeren Durchmessers (und Länge) nicht mit der kleinen für die 16NS1-2 zu verwechseln ist. (Wieder-)Gefunden hatte ich das im Simson-Wiki. Warum wurde das gemacht? Da kann ich nur mutmaßen. Möglicherweise um die z.T. undeutliche Prägung von Ziffern zur besseren Erkennbarkeit und Identifizierbarkeit zu ersetzen? Möglicherweise war das Spektrum der vorhandenen Nadeln so breit gefächert, dass die bloße Kennzeichnung durch Ziffern schlicht und ergreifend nicht mehr ausreichte, bzw. zu Verwechslungen führte.

Die "07"er Originalnadel hat so verbogen folgende Maße: Länge über alles: 44,7mm, Länge Nadelspitze bis 1. Kerbe: 37,65mm, Ø 1,98mm und Länge des Konus ca. 19mm. Damit ist erstmal nicht allzuviel anzufangen, zumal die Nadel nicht nur wegen der Verbiegung auch einen mechanisch recht verschlissenen Eindruck macht. Da die DDR-Produkte und ihre Bezeichnungen mit einer gewissen Logik versehen waren, könnte (!) die "08"er Teillastnadel aus der Simsonszene für die 16NS1-2 vom Konus her möglicherweise als Ersatz herhalten, falls die "07"er so aussieht, wie meine. Wie gesagt, es geht bei den über Drehzahlregler gesteuerten Motoren NICHT um Spritzigkeit, sondern um einen möglichst sauberen Motorlauf bei stabiler Drehzahl. Also nur ein Bruchteil von dem, was man am Moped- bzw. Motorradvergaser im gesamten Drehzahlband erreichen möchte.

Mein Nachbar schraubt an den Suhlern und wie wir so fachsimpeln meinte er, dass er mal für ein Kundenmoped eine "08"er-Nadel besorgt, die er allerdings nicht verbaut hatte. Im direkten Vergleich sind die Unterschiede, so wie ich das bei der (logischen) Durchnummerierung der Nadeln schon erhofft und vermutet hatte, gar nicht so deutlich, wie zwischen "04"er und "07"er. Es sollte also möglich sein, im 16NS1-2 notfalls auch eine "08"er Nadel zu "fahren". Mal kurz gegen's Licht gehalten auf dem Hof beim Schnacken, ist der Konus ähnlich flach, ggf. sogar ein Mü flacher bzw. minimal später beginnend. Möglicherweise kann man diese minimalen Unterschiede mit einer Anpassung der Standgasdüsengröße regulieren, indem man diese vllt. ein bis zwei Ziffern kleiner wählt. Da käme dann wieder das Standgasdüsenfeintuningset von Schmitt zum Einsatz. Aber dazu muss ich die "08"er doch noch mal gegen eine "07"er legen um vergleichen zu können.

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Also so im direkten Vergleich unterscheiden sich die Nadeln lediglich durch eine andere Position der Kerben für's Halteplättchen und der für uns irrelevanten Gesamtlänge. Nach meinem Augenmaß ist der Konus beider Nadeln identisch und endet an der blauen Linie bei 19mm (von rechts aus), die 1. Kerbe liegt bei der 2A513 bei 37mm, bei der 2A512 bei ca. 36,5mm (ltd. Kameraposition, oben hatte ich für die "07"er 37,65mm gemessen), damit hängt die Nadel minimal höher oder tiefer (je nach Position) im Kolbenschieber und Düsenstock. Also ich bin der Meinung, die "08"er, bzw. 2A512er Nadel sollte als Ersatz für die "07"er, bzw. 2A513er herhalten können. Original ist eine 35iger Standgasdüse verbaut, diese könnte ggf. gegen eine minimal kleinere ersetzt werden, um dem Motor bei 3000U/min eine vergleichbare Kraftstoffmenge zur Verfügung zu stellen. Im Schmitt-Set gibts die Düsen in 1er Abstufung, beim MZA-Standgasdüsenset wäre die 31iger Düse die größte und ich denke, kleiner sollte die für den EL65 i.V.m. der 2A512er Teillastnadel (eine Position oberhalb der 2A513er im Nadelhalter) auch nicht sein. Nähere Info's zu den Standgasdüsen findet Ihr hier.

Zusammengefasst ergeben sich folgende Vergaserdaten. Hierbei wird klar, dass uns die Simson-Teilefraktion bei den wirklich wichtigen Einzelteilen im Vergaser nicht weiter helfen kann. Die Tabelle basiert auf der letzten Ersatzteilliste von 1989 zum EL65.


Hauptdüse

Standgasdüse

Düsenstock

Teillastnadel

Startdüse

16NS1-2

65 (M5)

35 (M5)

210

2A513 (alt 07)

60 (M5)

16N1-4

65 (M5)

35 (M5)

210

2A513 (alt 07)

60 (M5)

NKJ153-2

70 (M6x0,75)

-/-

212

2A413 (alt 04)

-/-

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Vergasereinstelldaten
Mit Klick auf's Bild könnt Ihr Euch die Einstelldaten der Originalvergaser für den EL65 UND SEL100 angucken. Passend zu den Motorvarianten gab es unterschiedliche Vergaser.

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...die Leute werden immer bekloppter , allen voran Kevin. Bevor Kevin seine Anzeige geändert und mit der Aufforderung um ein Angebotsabgabe versehen hatte, war davon nichts zu lesen. Es war auch nicht so richtig klar, was er da nun eigentlich verkaufen will, denn Bild 3 war von ihm im ursprünglichen Anzeigentext nur als ein Beispielbild beschrieben, zeigt aber den ebenfalls leeren 16N-5 einzeln abgebildet. Abgesehen mal davon, dass er ausgeräumte Vergaser verkaufen will, musste ich ihn 3 Mal fragen, was er für die Leergehäuse eigentlich haben will. Schwimmer, Düsen und Kleinkram aus der Schwimmerkammer bekommt man überall hinterher geschmissen. Man kann sich sogar den Händler dafür aussuchen... 
"Hallo, was willste denn für die Leergehäuse haben...?" (Frage Nr. 1) Erst erzählte mir Kevin, dass die Vergaser nicht leer wären und ich bloß die richtigen Leute fragen müsse, um die Fehlteile zu besorgen. Aah - okay, den Neuwagen kaufen wir beim Autohändler, aber wegen der Räder müssen wir zum Reifenfuzzi - stark! Auf meinen dezenten Hinweis, verbunden mit Frage Nr. 2, dass es die Fehlteile einzeln nirgendwo gibt und die Gasschieber der 16NS1-2 NICHT mit denen der "normalen" 16N-x kompatibel und auch andere Nadeln verbaut sind, war das Thema auch schon fast durch. Auf meine 3. Frage nach seiner Preisvorstellung, verbunden mit der Frage, wo ich denn die von Kevin zwischendurch empfohlenen Nachbauvergaser für die 16NS1-2 bekommen könne, war dann plötzlich das "Angebot" umgeschrieben und ich durfte mir dämliche Sprüche eines vermutlich gerade 16-jährigen durchlesen, der nichtmal in der Lage war, die korrekte Vergaserbezeichnung in sein Angebot zu übernehmen. Statt 1 und 1 zusammen zu zählen, dass er's mit jemandem zu tun hatte, der die Vergaser kennt, war er offenbar der Ansicht, auch auf dem üblichen Klumpen Gold zu sitzen. (ein leise mit ehrfürchtig, zittriger Stimme geflüstertes: "Huuuuh, Original DDR"- Nebelschwaden ziehen durch's Land, schummriges Licht, eine Eule ruft...) Seine Preisvorstellung habe ich selbstverständlich nicht erfahren, offenbar hatte er keine. Dafür hatte er sich ernsthaft um meine Enttäuschung bezüglich seiner leeren Vergaser Sorgen gemacht. Aber er will ja Schieber und Teillastnadeln vielleicht noch suchen und falls er sie findet, sogar mitverkaufen (wenn das Angebot paßt)... Na hoffentlich sind dann auch die fehlenden Federn, Schrauben, Halteklammern und Druckstangen mit dabei! Ich habe aber im online-Auktionshaus gesehen, dass "generalüberholte Vergaser" ohne Schieber, Teillastnadel, Halteplättchen, Feder, Deckel und Einstellschraube quasi DER Renner sind und zum Preis eines neuen Nachbauvergasers aus Fernost angeboten werden. Ich habe den Verkäufer gefragt, ob "generalüberholte Vergaser" nicht eigentlich vollständig und einbaufertig sein sollten. Eine Antwort bekam ich erwartungsgemäß nicht. Wer kauft sowas???

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Die Kinder können nichts für ihre Namen, wirklich nicht! Allerdings waren sich mehrere ehemalige Kolleginnen von mir absolut einig, dass bei solchen Sammelbegriffen wie "Kevin" und "Justin", Hopfen und Malz definitiv verloren sei. Und die hatten mit vielen Kevin's und Justin's zu tun, eigentlich mit allen in mehreren aufeinanderfolgenden Jahrgängen innerhalb ihrer 200.000-Einwohner-Zuständigkeit. "SL1200-Kevin" (SL1200 ist die Bezeichnung für einen Technics-DJ-Plattenspieler, das nur nebenbei) bestätigt das zu 100 Prozent. Es scheint also sogar ein überregionales Phänomen zu sein, das meine Kolleginnen da vor einigen Jahren festgestellt hatten. Es wäre Zufall, wenn dieser Kevin tatsächlich einer von den damals unterrichteten gewesen wäre. Die Kevin's aus der Zeit dürften jetzt tatsächlich im mopedschraubenden Alter sein. Waren wir früher auch so?