Amal & Co.

Neben den BVF-Alternativen, hält der Markt natürlich auch andere Vergaser für die Verwendung am EL308 bereit. Einige davon sollen hier kurz vorgestellt werden. Selbst habe ich davon noch keinen getestet, auch wenn der Mikuni VM22 noch auf Halde liegt und auf der persönlichen to do-Liste steht. Folglich kann ich zu den hier aufgeführten Vergasermodellen recht wenig vermitteln. Betrachtet diese Seite bitte einfach nur als kurzen Abriss und Überblick.

G-20

Konrad hatte mich noch auf eine Vergaservariante aufmerksam gemacht, die er bei seinen EL308-Motoren erfolgreich einsetzt. Es geht hierbei um die Vergaser G-20, die u.a. an polnischen WFM06 und deren Ablegern, aber auch bei den RT125-Modellen als Alternative Verwendung finden. An der Bedüsung hatte er nichts verändert und ist sowohl mit dem Ansprechverhalten, als auch den Starteigenschaften hoch zufrieden. Einziges Manko ist wohl nicht ganz zusammen passenden Flansche, allerdings behilft er sich wohl mit einem Stück "Gartenschlauch" mit 2 Schlauchschellen. (O-Ton: "Manche Provisorien halten ewig.") Damit wäre der Vergaser sogar thermisch sauber vom Zylinder getrennt. Auch dieser Aspekt wird bei Warmstartproblemen gern übersehen. Ich denke, er wird mir gelegentlich noch ein paar Detailbilder zukommen lassen. Konrad hatte mir zwar 2 Fotos seiner Benzinkuh mit G-20 Vergaser geschickt, leider von der Perspektive und Auflösung unglücklich getroffen - sagen wir's mal so  😉 Solange wir auf Detailfotos von Konrad warten, behelfe ich mal mit dem Shopbild von einem der inländischen Händler. Danke für den Tipp!

Ich hatte ganz vergessen, die techn. Daten für diese Vergaser mitzuliefern: G-20, d.h. wie die Typbezeichnung schon vermuten läßt, Ø 20mm Vergaserdurchmesser, Ansaugstutzen Ø 25,5mm, Luftfilteranschluss außen Ø 34mm, 135mm Gesamtbauhöhe (ohne Gummikappe) und 68mm Breite. Auf Anhieb würde ich dem Vergaser eine leicht konische Hülse von 20 auf 22mm Innendurchmesser für den Ansaugstutzen verpassen und beide Klemmflansche tatsächlich mit einem stramm sitzenden Schlauch verbinden. Wenn man allerdings einmal die Drehmaschine anwirft, könnte man sich auch gleich einen passenden Adapter drehen (lassen). Ich kann mir schon gut vorstellen, dass der kleinere Innendurchmesser und die dadurch höhere Strömungsgeschwindigkeit dem Stationärmotor gut Beine macht. Vielleicht mag das ja von Euch jemand testen? Bei dem aktuellen Vergaserpreis von knapp 30,- € inkl. Versand kann man da eigentlich nicht allzuviel falsch machen.

Amal 21T

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Zu erwähnen wäre auch noch der Amal 21T, wie er für derzeit 40,- bis 50,- € gehandelt wird. Gerüchten zu Folge soll der wohl auch recht gut gehen am EL308. Ich vermute mal in etwa vergleichbar, wie mit dem BVF 21N-Nachbau? Auch hier ist ein Adapter für den Flansch notwendig. Vielleicht teste ich den selbst auch mal für den direkten Vergleich?
Meinen lieben Namensvetter hatte ich rein aus Interese zu den Düsengrößen befragt, da im Zuge einer Fachsimpelei (zum Dell'Orto und dessen Abstimmung) einige komische Schlüsse und Zusammenhänge hergestellt wurden, die ich mit den eigenen Erfahrungen überhaupt nicht in Einklang bringen konnte. Ich hatte beim Amal 21T eine 100er Hauptdüse aus unserem eMailverkehr vage in Erinnerung. Nicht ganz, Christian sprach von einer 30iger Leerlauf- und einer 95iger Hauptdüse, Er ist also nach viel Testerei und völlig unabhängig von mir bei einem völlig anderen Vergaser zum selben Ergebnis beim Gesamtdüsenwert gekommen und bestätigt damit den vom Werk für den Motor angegebenen Bereich zwischen 120 und 130 und auch letztlich meine Beobachtungen. Das kann also getrost als Reverenzwert und Grundlage (
!!!) für Feineinstellarbeiten bei einem Fremdvergaser angenommen werden. Diese mehrfache und vor allem voneinander unabhängige Bestätigung der Düsengrößen sollte im folgenden Thema ( ) eigentlich zu einem gewissen "Aha-Effekt" geführt haben. Der Originalvergaser liegt mit 20iger Durchmesser auch innerhalb dieses Wertes, nur eben deutlich zu fett, "untenrum".

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Zwischenzeitlich hat es auch ein weiterer Amal 21T an einen ET081 geschafft. Franks Vergaser in Auslieferungsbedüsung und mit (Zitat) "fotzfeinem Adapter" seines Vergaserspezies. Der Motor, so Frank, läuft in allen Lebenslagen mit der entsprechend erwarteten Leistung absolut zufriedenstellend. So soll es sein - schaut selbst:

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Dell'Orto PHBL 20 AS

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Die Vergaser der italienischen Edelschmiede Dell'Orto bedürfen auch einer kurzen Erwähnung. Ein Nutzer der Webseite machte mich auf die PHBL-Baureihe aufmerksam, allerdings habe ich selbst keinerlei Erfahrungen mit diesen Vergasern und kenne mich auch in den Unterschieden der verschiedenen Baureihen nicht aus. Zugegebener Maßen, ist das bei den Italienern auch etwas unübersichtlich und das bestätigen neben Herrn Schäffer von Lang-Tuning im "unsinnigen Leerlaufdüsenvideo",  selbst die Teilehändler, welche jede Information im Werk erfragen müssen. Leider ist nicht ersichtlich, welcher Vergasertyp (-AS oder -BS) verwendet wird. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die -AS-Variante, alldieweil diese einen Ø von 28,57mm motorseitig hat, während der -BS Ø 31mm haben soll.

Ich finde beim Dell'Orto leider nur 30iger Standgasdüsen (aufwärts) und hatte bei den BVF-Vergasern die Erfahrung gemacht, dass die EL308er mit kleineren Standgasdüsen (und entsprechend größerer Hauptdüsen) deutlich besser Gas annehmen, sauberer laufen und das nervige 4-takteln als Zeichen einer Überfettung bei Teillast nahezu wegfällt. Also wer das testen und die Euro's in die Hand nehmen will, wird mit Sicherheit hier oder hier und hier zu den Vergasern sehr gut beraten. Im Bild der PHBL 20 AS, der selbstverständlich von der Vergaserkonfiguration im Auslieferungszustand mit 50/80 (Standgas- / Hauptdüse) definitiv so nicht an den Motor passen kann, selbst wenn er damit anspringt. D.h. es kommen noch einige Euros für andere Düsen, ggf. Mischrohre (anderer Begriff für Düsenstöcke) und / oder Teillastnadeln dazu und offenbar auch eine Menge Frust, wenn ich Herrn Ralf's unsinnige und bereits unter Belästigung laufenden Kontaktversuche via eMail richtig deute. Den Status "ungelesen & gelöscht" im SPAM-Ordner hat er bereits, auch wenn ich diesen gelegentlich kontrollieren muss. Üblicherweise mache ich so etwas nicht öffentlich, wenn der Herr jedoch sämtliche Willensbekundungen mich nicht weiter zu kontaktieren in sturer Beratungsresistenz ignoriert, dann halt leider doch (u.a.) auf diesem Wege.¹) Kleiner Tipp zu den Mischrohren, da gibt es unterschiedliche für "Racing" und langsamlaufende Motoren, die weiter in den Querschnitt (Venturi) hineinragen.

Ziemlich ärgerlich wird's, wenn der Dell'Orto-Interessent meint, er müsse sich unbedingt diesen Vergaser im Nachbau bei Alibaba zulegen, den nicht auf Anhieb zum Laufen bekommt um mir dann anschließend monatelang das eMail-Postfach flutet und auf dem Niveau: "Ich hätte keine Ahnung von Vergasern" auch noch pampig wird. Da hört der Spaß investierter Gedanken und Lebenszeit für derartige Zeitgenossen auch auf! Stimmt, vom Dell'Orto habe ich keine Ahnung und das auch nie behauptet. Mehr als ihm die gemachten Erfahrungen bei den BVF-Vergasern zu vermitteln, mit denen die Motoren interessanterweise sehr gut laufen, kann ich nicht tun. Ich bin weder Glaskugelbesitzer noch Vergaserguru, aber durchaus in der Lage, anhand des Motorverhaltens und über ein Kerzenbild zu erkennen, ob solch simpler Einzylinder wie der EL308 nunmal ist, irgendein Problem mit der Gemischaufbereitung hat. Selbstverständlich läuft ein EL308 mit jedem (einigermaßen passendem) und mit 50/80 bedüstem Vergaser irgendwie und springt auch an. Es wäre schlimm, wenn er das nicht tun würde und es macht natürlich Sinn, solch einem Vergaser zusätzlich eine wahnsinnig große Startvergaserdüse einzubauen.

Richtig blöde wird's, wenn der Probant dann auch noch auf solche unsinnigen Videos verweist (das im Übrigen einen K220 mit defektem Schwimmerkammerventil zeigt) und meint, dass das vorgestellte Startprozedere auf alle Motoren anzuwenden wäre. Ich habe deutlich mehr als ein Dutzend lauffähiger Motoren auf dem Hof stehen und die wenigsten davon springen auf die im Video gezeigte Art und Weise (mit dem Originalvergaser) an. Aber auch das sind nur meine eigenen gemachten Erfahrungen aufgrund unzähliger Versuche und genau deshalb gab und gibt es keine Empfehlung für die vorgestellte Startvariante von mir. Ich kann es nur nochmal wiederholen. Die Grundlagen zum Einstellen von Vergasern, sind in diesem Buch => Carl Hertweck,  EAN: 9783613025486 zu finden, allerdings bezieht sich der Autor mit seinen Einstellschritten auf einen bereits grundsätzlich an den jeweiligen Motor vom Werk her abgestimmten Vergaser und genau das trifft auf keinen Zubehörvergaser am EL-Motor zu. D.h. diese Grundeinstellung muss von Euch vorher gefunden und vorgenommen werden.

Wessen Anspruch an das Laufverhalten seines ET's auf dem Niveau der K220-Krücken liegt, braucht sich weder einen anderen BVF-Vergaser, noch einen der hier genannten Fremdvergaser kaufen und anpassen Zeit und Geld und die Nerven kann man sich in diesem Fall tatsächlich sparen. Wir bilden mit den kleinen Vergaserquerschnitten ein (im Vergleich zu anderen Motoren) minimales Drehzahlband ab (das ist ein RIESEN-Vorteil gegenüber jedem Mopedmotor mit Drehzahlen jenseits von Gut und Böse). Schon allein deshalb ist es für die Funktion des Motors und auch des Vergasers völlig irrelevant, ob der Vergaser bei Leerlaufdrehzahl bereits im s.g. Teillastbetrieb arbeitet. Ausschlaggebend ist der verbleibende Schieberweg zum Erreichen der Maximaldrahzahl, die entsprechend passende Bedüsung für's Gemisch auf dem Weg dorthin und die Position und Formgebung von Teillastnadel und Düsenstück, die darauf maßgeblichen Einfluss haben. "Wir machen das schon immer so!" und "Vati hat gesagt...", sind kaum zielführend und der Kopf ist deshalb rund, um den Gedanken eine andere Richtung geben zu können! Ich betrachte ein Problem unter dem Ansporn, eine Lösung zu finden und dazu gehört es verdammt nochmal, ausgelatschte Wege zu verlassen, wenn die offensichtlich nicht zielführend sind.

¹) Irgendwann ist dann das Mass auch voll. Die Unterlassungsverfügung mit Strafgeldandrohung werde ich im nächsten Schritt hier auch veröffentlichen.

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Ich mutmaße, dass sich das Thema Dell'Orto am EL308 vorerst erledigt haben dürfte. Auf meine Frage hin u.a. nach einem Typenschildfoto auf eine  Anzeige im Kleinanzeigenportal antwortete der Verkäufer: "Ungeachtet meiner Verkaufsabsicht macht es jedoch keinen Sinn, in den EL 308 zu investieren.". Das es sich beim Verkäufer des ET um o.g. Zeitgenossen handelte, wusste ich freilich vorher nicht. Woher auch, es gibt schließlich eine ganze Menge Menschen mit diesem Vornamen. Für das "Ding dran" kriegen der kurze Screenshot vom Nachrichtenverlauf, damit nicht gemutmaßt wird, ich würde irgendwelche Kommentare zusammensetzen (außer den Screenshots vom Nachrichtenverlauf, weil der weder auf dem Händie, noch auf dem Rechner vollständig in einem Bild dargestellt wird), ich zitiere einfach. 

Weil ich ein freundlicher Mensch bin, habe ich gleich noch den passenden Gesetzestext zur Unterscheidung von Tatsachen und Tatsachenbehauptungen rausgesucht (ein Zitat ist eine Tatsache, mit Quelleangabe oder der Quelle definitiv) und brachte meine Freude darüber zum Ausdruck, dass meine Willensbekundung keine weiteren eMails lesen zu müssen, angekommen ist und verstanden wurde (warum eigentlich nicht beim ersten Mal schon).
Selbstverständlich rundet diese zufällige Information das Thema Dell'Orto ab und beendet es vorerst. Weshalb sollte ich diese Sachinformation den Lesern vorenthalten, es geht hier um Traktoren, deren Motoren und Vergaser.

Mikuni VM20 / VM22

Vergaser von Mikuni VM20-273, bzw. der etwas größere VM22-133 und deren Derivate wären ggf. auch noch eine brauchbare Alternative. So hat der kleinere 20iger (Venturi) einen Ø 30mm Anschlussdurchmesser motorseitig, während der etwas größere 22iger (Venturi) lediglich einen simsonähnlichen Klemmflansch mit O-Ringdichtung in Ø 26mm vorweisen kann. Aber auch bei den Japanern kenne ich mich nicht aus und habe die auch noch nicht probiert. Interessant ist aber, dass ich für die VM-Vergaser recht fein abgestimmte Hauptdüsen mit der Teilung 95, 98, 100 und 105 gefunden habe und das ist genau der Bereich, der für die 25iger Leerlaufdüsen in Betracht käme. Solche kleinen Düsen habe ich aber noch nicht gefunden. Info's zu den Vergasern gibt es hier in englisch und die Vergaser bei den üblichen Verdächtigen. Also wer das probieren möchte, nur zu!

Jaja, das Testen bleibt wieder an mir hängen. Naja so halb - Ihr könnte ja schließlich nichts dafür, dass mir ein VM22 über den Weg gelaufen ist und ich ja bereits einen Adapterflansch für die Simson-Zylinderaufnahme habe. => Zu beachten ist, dass sich die Düsenbezeichnungen zwischen BVF (Düsengrößen) und Mikuni (vmtl. Durchflussmenge) unterscheiden, demzufolge umgerechnet und auch mal nachgemessen werden muss. Beim Herrn Schäffer gibt es eine Umrechnungstabelle und auch entsprechende Düsen im Shop.

Angekommen ist er, mal schauen, wann ich zum testen komme. Bilder vom Innenleben gibt es auch demnächst. Sehr positiv ist schon mal, dass er einen vernünftigen Choke mitbringt. Der Vergaser ist tatsächlich fast neu und scheint genau wie vom Verkäufer angegeben, mal kurz für ein paar Läufe auf dem Prüfstand montiert gewesen zu sein. Am Schieber kann ich keinerlei Laufspuren feststellen. Prüfstandsläufe - da ging es um eine 100cm³ Simson und rund 10500U/min. Wer das mal gegenrechnen mag, dieser kleine Nähmaschinenmotor schluckt das gleiche Luftvolumen wie unser EL308 bei Höchstdrehzahl, also theoretische 1,05m³/min... (100%ige Zylinderfüllung vorausgesetzt) Damit wird vllt. dem ein oder anderen Klar, weshalb wir bei einem 300cm³-Motor mit solch kleinen Vergasern auskommen und keine Vergaser mit 30iger-Durchmesser oder noch größer benötigen.

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