...wurden die Einachstraktoren ET081 im Thüringischen Wutha bei Eisenach nahezu unverändert gebaut. Von 1968 an bis 1990, dem Jahr der politischen "Wende", wurden diese unverzichtbaren Helferlein vor allem für die Gartenbaubetriebe, Gemeinden und deren Bauhöfe, Behörden aber auch "systemrelevante" Privatpersonen (z.B. beim Tabakanbau) oder mit ausreichend Vitamin-B nahezu unverändert ausgeliefert. Insgesamt etwas über...
Durch die relativ geringen Stückzahlen im Gesamtbauzeitraum, dem vergleichbar hohem Preis und natürlich der fehlenden Verfügbarkeit auf dem sozialistischen Endverbrauchermarkt, wie bspw. die Geräte aus dem Schädlingsbekämpfungswerk Halle (DUZ20 und -22), oder später in den '80igern die Fortschritt E930 und E931, war und ist der ET081 doch recht unbekannt.
Angetrieben...
...wurde er vom genau so legendären, wie berühmt berüchtigten Barkas EL308 aus Karl-Marx-Stadt. Damit frästen und mähten sich die Traktoren mit ohrenbetäubendem Lärm durch die Äcker und Wiesen der ehemaligen DDR, bewegeten allerlei Dinge von A nach B oder sorgten mit ihren Schneeschiebeschildern für freie Gehwege. Sogar in der fernen Schweiz halfen sie bei der Grasmahd an den steilen Almhängen, an denen manch 4-Takter dank Mangelschmierung aufgrund der Schräglagen den frühzeitigen Motortod fand. (linkss im Bild mein werksneuer EL308 von 1978 - 2020 bei Saalfeld gefunden)
"Viel Lärm um nichts?" - Schaut selbst, ob dieser bitterböse Ausspruch zu den Traktoren tatsächlich zutraf oder (wie so oft) einfach nur ein Ausdruck des eigenen Unvermögens war. So wie ich das sehe, haben eine ganze Menge Einachstraktoren ihre Ersteigentümer bereits überlebt und mit ein bißchen Zuwendung und gutem Willen zum Erhalt der Menschheit schaffen die das auch bei der nächsten Generation... ;-)
PS: EL heißt übrigens "Einzylindermotor Luftgekühlt", geht auf die alten DKW- und Auto-Union-Vorkriegsbezeichnung zurück und ein Otto kommt darin genau so wenig vor, wie ein Rudolf. Letztgenannten hatten die Sachsen als Stationärmotor auch nicht im Programm, dafür aber ein Z und ein W. Zur vollständitgen Verwirrung gab es bspw. auch einen EW302. Richtig, das war die wassergekühlte Variante vom EL301, dem Vorgänger des EL308. Das Z steht übrigens für Zwei und beschreibt die Zweizylindermotoren mit Wasserkühlung, bspw. mit 1100cm³ in der 3. Ausbau- oder Entwicklungsstufe. Sind nun alle Klarheiten beseitigt? ;-)
Rätsel des Monats:
SEL ist zu 2/3 klar, habe ich oben drüber kurz erklärt. Für was steht das "S"? Das ist mit Sicherheit genau so simpel wie die vorherige Frage, allerdings kann ich mir bisher keinen Reim darauf machen und in der Bedienungsanleitung zur Werus-Kettensäge steht es auch nicht.
update: Es bleibt auf jeden Fall spannend. Ich habe mich heute Vormittag mal durch die Chemnitzer (und Umgebung) Fahrzeug- und Industriemuseen durchtelefoniert, um das "S" zu klären... Was soll ich sagen, kollektives Schulterzucken, auch wenn sich jeder der Angerufenen ganz sicher war, dass derjenige, an den ich weiter vermittelt wurde auf die eine oder andere Weise, ganz sicher zu dieser Frage Auskunft geben könne. Irgendwann war ich dann nach rund 2h Telefoniererei und der Bekanntschaft einiger wirklich lustig, fröhlicher Sachsen wieder am Anfang beim Chemnitzer Fahrzeugmuseum angekommen. Ich hab dann mal eine eMail geschrieben und noch ein paar Fragen formuliert.
Leider kam von dort nach der 2. Erinnerung zur Beantwortung meiner Frage nichts weiter als "Tut uns leid, wissen wir nicht, haben auch keine Unterlagen dazu und überhaupt, keine Leute, die nachgucken könnten ob's irgendwo steht." - nicht wortwörtlich, aber sinngemäß. Zu deutsch: "Laß uns mit den scheiß Motoren in Ruhe, wir haben genug mit den Barkas-Fahrzeugen zu tun und überhaupt keinen Bock drauf!". (Schlimm genug, dass ich zwei Erinnerungen lostreten muss um eine Antwort auf eine geforderte eMail nach 4 Wochen zu bekommen!) Also fange ich nun wieder ganz von vorn beim Chemnitzer Motorenwerk (VW) an, die ihre Unterlagen ans Sächsische Staatsarchiv abgegeben hatten und von denen ich bereits weiß, dass auch die keine Leute zum Nachsehen haben und mich letztendlich auch wieder nur nach Buxtehude verweisen. Wie war das denn mit den Museen, haben die nicht auch eigentlich einen Forschungsauftrag...? Davon merke ich irgendwie nichts.
Was besagen diese beiden elektrischen Symbole? Zu finden auf einem recht frühen 3,5kVA-Notstromer aus den Endsiebzigern. Die Symbole selbst sind bisher genau so ein Rätsel, wie die Funktion des Schalters (auch aus dem Stromlaufplan heraus). Wer sich darauf einen Reim machen kann, schreibt mir doch mal bitte eine kurze Info ins Kontaktformular! Ihr könnt mir und dem Eigentümer des Notstromers damit einen echten Gefallen tun. Thänkjuu :-)
Lösung: Schweißen oder nicht schweißen. Das Piktogram symbolisiert eine Schweißnaht und ist deshalb unter den elektrischen Schaltzeichen nicht zu finden. Mit Gerät 6-8317/803 kann man offenbar auch schweißen. Manchmal hilft einfach ein Blick in die Bedienungsanleitungen! ;-)