technische Daten
Leider paßt das Schiebeschild nur mit "Schummeln" an den ET. Zwischen den Keilen und Montageplatte des Schiebeschildes müssen mindestens 2 dicke U-Scheiben M20 mit 3mm Stärke, damit das Schild sicher und ohne Spiel sitzt. Offenbar gibt es unterschiedlich lange Bolzen, bzw. Bolzen mit unterschiedlich langen Löchern für die Steckkeile, zumal auch die Grundplatte vom Schild im Vergleich zu den Grundplatten der anderen Anbaugeräte deutlich dünner ist. Auch macht sich zumindest auf einer Seite eine Schürfleiste aus PU oder Gummi ganz gut, wenn das Edelpflaster der Garageneinfahrt auch weiterhin streifenfrei bleiben soll. Für die mittelschweren Planierarbeiten kann man ja glücklicherweise das Schild um 180° drehen und die zweite Stahlschürfleiste nehmen. Welches moderne Schild bietet solche Optionen? Wer allerdings ernsthaft planieren (oder sacknassen Schnee schieben) will, kommt um die ein oder andere Tuningmaßnahme am Schild wohl nicht herum.
=> Zu meinem 1. Hand-ET, bei dem das Schiebeschild dabei war, befanden sich auch ein Sack mit rostigen 8"-Schneeketten. Laut "den Büchern" gehören die nicht dazu. Möglicherweise sind das Ketten für die Gabelstapler, denn für die, zumindest für den DFG 2002/3 "Panoramastapler" gab es Schiebeschilder als Zubehör und der hat die gleiche Bereifung auf der Lenkachse.
Im Zusammenhang mit Schiebe- und Planierarbeiten hatte sich ein ET-Nutzer bei mir gemeldet, dessen ET (und wohl ein weiterer vom Nachbarn) in der örtlichen LPG ursprünglich zum Dung-, bzw. Mistschieben, also zum Reinigen der Ställe angeschafft wurden und bei dieser Aufgabe hatten die ET's schlicht und ergreifend "verkackt". Solche Arbeiten sind definitiv nicht die Stärken vom ET. Das hatte ich im Winter '21 selbst schon versucht, allerdings lag da die weiße Seuche schon ein paar Tage und war schon ziemlich harsch und stellenweise heftig angefroren, bis ich das Schiebeschild freigeschaufelt hatte und der ET damals noch mit zickender Zündung überhaupt ein Lebenszeichen von sich gab und nach den ersten 60m war dann auch noch der Kerbstift abgeschert. Schneeketten hatte ich damals auch noch keine und so hatte ich das Schiebeschild wieder ziemlich frustriert in der hintersten Hofecke verschwinden lassen.
Nicht ganz so clever ist der original vorgesehene Kegelkerbstift (Pos. 4) zur Sicherung des Gewindebolzens (Pos. 3). Er wird über die Spindel beim Festziehen über kurz oder lang gnadenlos abgeschert. Genau so normale Stecksplinte zum Umbiegen, zumal sie wesentlich weicher sind, als der von mir eingesetzte Splint aus A4. Hilfreich wäre wohl grundsätzlich auch eine diagonale und arretierbare Abstützung vom Schild zur Anbauplatte um die Spindel nicht ewig anknallen zu müssen, ballastierbare Räder mit Profil und Schneeketten sowieso...
Hinweis: AS-Profil ist zum Schneeschieben denkbar ungeeignet, die Profilblöcke sind viel zu grob und zu weit auseinander. Auch Schneeketten ohne ausreichende Anzahl von Querstegen "verschwinden" einfach nur zwischen den Profilblöcken und haben damit kaum die notwendige Wirkung. Die Originalreifengröße entspricht der Lenkräder der kleinen DDR-Stapelgabler (DFG 1000 - 3000er) und für die, als auch die westlichen Pendants in dieser Gewichtsklasse gibt es entsprechende Vollgummibereifung in 5.00-8. Neu, mit Profil, unbezahlbar, aber hin und wieder bekommt man die auch abgefahren für einen recht schmalen Taler. Wer hindert Euch daran, solch abgefahrenen Radsatz mit Stockschrauben zu verzieren und Spikes nachzurüsten? Die Felgen bestehen aus zwei Halbschalen und sind geschraubt - genau für die Montage von Vollgummibereifung. 😉
Schnee-, bzw. Gleitschutzketten
Eines meiner Projekte waren Schnee-, bzw. so genannte Gleitschutzketten für den ET. Sollte ich doch mal in die Verlegenheit kommen und Schnee schieben müssen, ikomme ich mit der Ackerstollenbereifung einfach nicht weit (für Schnee ist sie ja auch nicht gedacht). Im Winter '20/'21 mit 2x annährend 50cm Neuschnee innerhalb von zwei Tagen konnte ich's ja mal kurz testen, der ET ist einfach zu leicht für solche Schneemassen und wenn das Schiebeschild zu schräg steht, drückt es den Traktor einfach nur seitlich weg. Wobei solche Schneemengen in meinen Breitengraden auch die absolute Seltenheit sind und nur alle 10 Jahre mal vom Himmel fallen.
Die Ketten als solche werde ich wohl in Form einer Leiterkette ausführen. Hintergrund dazu ist einfach der, täte ich die Stege diagonal anordnen, würden die irgendwann unweigerlich zwischen die Profilblöcke rutschen und ihre Wirkung verlieren. Das nächste Problem, weshalb ich die Ketten selbst baue ist einfach der, dass ich passende Schnee- bzw. Gleitschutzketen bisher nicht gefunden habe. Es gibt zwar Ketten für Gartentraktoren mit 10"-Bereifung, allerdings sind die i.d.R. viel zu breit für die "kleinen" 5.0-10er Räder und eher für die "Rasenwalzen" gedacht.
15m kurzgliedrige Ankerkette aus seewasserbeständigem A4 (1.4401 od. 316) habe ich geordert. Zum Probieren habe ich noch ein Haufen Schäkel und Kettenverbinder in den verschiedensten Formen übrig. Zum Maß nehmen reichen ja letztlich auch einfache Kabelbinder um die Verbindungsglieder zu simulieren. Letztendlich ist's eine Frage des Preises, ob ich final Schäkel nutze oder die Kettenglieder verschweißen lasse... Warum A4? Ganz einfach - die Kette gab es zu einem fairen Kurs (Versand inklusive) und rostet nicht!
Die Kette kam nach ein paar Tagen und ich liebe diese kleinen, kompakten, (vergleichsweise) sauschweren Pakete, eine wahre Freude für jeden Paketboten. 😉 Die Verbindung der Kettenglieder selbst hatte mir ein bissel Kopfzerbrechen bereitet. Bei einer Bauform als Leiterkette habe ich pro "Stufe" zwei Verbindungen zu den beiden seitlichen Führungsketten an der Reifenflanke. Da ich 13 "Stufen" pro Schneekette und Rad einbauen will, sind das 26 Verbindungen, also 52 für beide Schneeketten. 52 Kettenglieder aufzuflexen (muss ich sowieso), aufzubiegen, einzuhängen, zurück zu biegen und wieder verschweißen zu lassen - da wäre mein WIG-Schweißer allein für's Verschweißen mehrere Stunden gut beschäftigt (damit die Ketten unbezahlbar im Vergleich). Also...
...Plan-B - irgendeine Form von Schäkel, Kettenverbinder, etc. Das ist eine kurzgliedrige Ankerkette, 6mm Drahtstärke... Es gibt gefühlt 100 verschiedene Schäkelformen, Karabiner, etc. in genau so vielen Shops mit nochmal so vielen verschiedenen Preisen für ein identisches Produkt aus dem Land der aufgehenden Sonne. Letztendlich bin ich bei den Kettennot- oder Kettenschraubgliedern (Quick Links for Chains, kurz, die gibt es auch in langer Ausführung) hängen geblieben. Das ist letztendlich die praktikabelste Lösung, weil einfach zu handhaben. Die "Stufen" bekommen jeweils am Ende ein Schraubglied in 5mm Durchmesser, die seitlichen Führungsketten an der Radflanke das passende Schraubglied in 6mm Stärke und langer Ausführung. Warum das? Nun, die kurzgliedrige Kette ist so eng, dass in ein normales Kettenglied kein 6mm Schraubglied mehr zusätzlich hinein paßt, da die Notglieder gerollte Gewinde haben und die damit über den Nenndurchmesser überstehen.
Aus den angedachten 13-Stufen wurden doch letztlich 18, weil diese durch den größeren Abstand tatsächlich noch zwischen den Profilblöcken verschwanden. Außerdem hatte ich doch eine ganze Menge Kettenmaterial übrig und der Abstand der Langglieder zum Verschließen der Kette paßt nun optisch auch besser. Ich liebe eine gewisse Symetrie. Nun zum "technischen": Die umlaufenden Ketten haben je 50 Kettenglieder und sind am offenen Ende mit einem 6mm-Langschäkel zum geschlossenen Kreis verbunden. Quer hängen nun alle 3 Glieder eine 12-gliedrige Kette mit je zwei 5mm-Notkettengliedern dazwischen. Das sitzt auf dem Mitas 5.0-10 mit AS-Profil recht gut und läßt sich so auch montieren, bzw. demontieren. Der Langschäkel hat einen unverlierbaren Bolzen, den dreht man zu, fertsch... Ich denke, mit solch Gliederkette zusätzlich zum AS-Profil dürfte auch beim Pflügen oder Fräsen, selbst im Wald beim Holz holen kein Halten mehr sein. Ich hoffe, der nächste Schnee kommt nun nicht erst in 10 Jahren oder so?!
Nun fehlen noch Eis und Schnee. 🙄 Summasummarum waren die Ketten mit rund 160,- € - definitiv kein Schnäppchen, dafür rostfrei und letztlich mit der Option, die Ketten bei einem Traktorverkauf oder Reifengrößenwechsel recht günstig an eine andere Reifengrößen mit relativ wenig Aufwand anzupassen. Solch eine Option bietet KEINE ANDERE KETTE! Bei einer verzinkten Stahlkette in Ø 6mm muss man Im Herbst '21 etwa mit dem halben Materialwert rechnen, um zwei 10"-Räder mit Schneeketten auszurüsten, hat dann aber unweigerlich nach dem ersten Einsatz rostende Ketten... Ich mag Rost nicht, ich finde Edelstahl toll!
Der Vollständigkeit halber, will ich Euch die Originalketten nicht vorenthalten, die bei einem der vorm Hochofen geretteten ET's dabei waren. 8"-Ketten, suuuuuuuperselten und die bisher einzigen, von denen ich gehört, gelesen oder die ich in der Hand hatte. Möglicherweise gab es die auch gar nicht offiziell zum ET081, sondern wurden bei den DDR-Staplern DFG 2003 & Co. mit ausgeliefert, denn für die gab es tatsächlich Rüstsätze zum Schnee schieben... 👍